Der dänische Zeichner und Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard ist tot.

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Stockholm – Der dänische Zeichner Kurt Westergaard, dessen Mohammed-Karikatur Proteste in zahlreichen Ländern auslöste und letztlich Auslöser des blutigen Anschlags auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris war, ist tot. Westergaard starb nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren, wie seine Familie am Sonntag der dänischen Zeitung "Berlingske" mitteilte.

Eine von Westergaard gezeichnete Karikatur, die den Propheten Mohammed mit einer Bombe im Turban zeigt, in der Zeitung "Jyllands-Posten" hatte als Reihe einer Karikaturenserie 2006 zu anti-dänischen Protesten und Gewalt in mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern geführt. 2012 druckte "Charlie Hebdo" die Karikatur ab – drei Jahre später töteten zwei Islamisten bei einem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins zwölf Menschen.

Unter Polizeischutz

Westergaard arbeitete seit Mitte der 80er Jahre für die "Jyllands-Posten". In seinen letzten Lebensjahren stand der Zeichner unter Polizeischutz – wie mehrere weitere Menschen, die mit dem Abdruck der umstrittenen Mohammed-Karikatur zu tun hatten. 2010 nahmen Polizisten einen mit einem Messer bewaffneten Angreifer in Westergaards Haus fest, der den Zeichner umbringen wollte.

Der Däne wurde für sein Engagement mit einigen Preise ausgezeichnet. Darunter etwa 2010 mit dem in Potsdam verliehenen M100-Medienpreis als Anerkennung für sein unbeugsames Eintreten für die Meinungs- und Pressefreiheit, oder in Leipzig mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. (APA, AFP, red, 19.7.2021)