Während Asphaltbeton nichts durchlässt, kann beispielsweise bei Rasengittersteinen viel Wasser in die Böden versickern. Damit so etwas nicht noch einmal passiert.

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Wien – Versiegelte Flächen verhindern, dass Wasser im Boden versickern kann: In Österreich sind bereits rund 1.240 Quadratkilometer durch Verkehrsflächen versiegelt, das entspreche der dreifachen Fläche Wiens, rechnete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anhand Daten des Umweltbundesamts vor. 96 Prozent davon seien Straßen und Parkplätze. Der VCÖ fordert angesichts der Hochwasserereignisse Entsiegelungsmaßnahmen insbesondere bei Pkw-Parkplätzen.

"Wir brauchen sowohl eine raschere Reduktion der Treibhausgasemissionen als auch verstärkte Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen", sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Bodenversiegelung verschärfe die Folgen von Starkregen. "Allein seit dem Jahr 2015 sind in Österreich rund 2.130 Hektar durch Straßen und Parkplätze zusätzlich versiegelt worden, das entspricht der Fläche von 3.545 Fußballfeldern." Die gesamte versiegelte Fläche Österreichs belaufe sich mittlerweile auf 2.372 Quadratkilometer, Verkehrsflächen machen davon knapp mehr als die Hälfte aus.

Beispiel Arnoldstein

Bei Parkplätzen könne durch eine andere Oberfläche das Versickerungsvolumen vergrößert werden. Besonders bei großen Anlagen, etwa bei Supermärkten, Einkaufszentren oder Firmen, bestehe Handlungsbedarf. Während Asphaltbeton nichts durchlässt, könne beispielsweise bei Rasengittersteinen und Kalkschotterdecken viel Wasser in die Böden versickern. Die Asphaltdecken verursachten zudem Hitzestaus.

Im Straßenbau müssten, anstatt weitere Flächen durch breitere oder neue Straßen zu versiegeln, überbreite Straßen rückgebaut werden, wie das beispielsweise in Kärnten bereits gemacht werde: Aus der neun Meter breiten Kärntner Straße B83 bei Arnoldstein sei ein eineinhalb Meter breiter Grünstreifen gefräst und ein Teil der Straße in einen Radweg umgewandelt worden. Zusatzvorteil: Die Erhaltungskosten für verschmälerte Straßen reduzieren sich laut VCÖ um bis zu 30 Prozent. (APA, 19.7.2021)