Überraschend: gendergerechter Willkommensgruß im Bärental.

Foto: Uwe Grinzinger

Vielversprechend: Schon kurz nach dem Start zeigt sich bei der "Johannsenruhe" die Hochstuhl-Nordwand. Über den baumbestandenen Grat ganz rechts führt der Klettersteig.

Foto: Uwe Grinzinger

Entscheidend: Hier zweigt der Klettersteig-Zustieg vom Weg Richtung Klagenfurter Hütte ab.

Foto: Uwe Grinzinger

Ausgesetzt: Am luftig-steilen Einstiegspfeiler warten die größten Schwierigkeiten.

Foto: Uwe Grinzinger

Eingeklinkt: Für den Hochstuhl-Klettersteig ist eine komplette Klettersteigausrüstung nötig.

Foto: Uwe Grinzinger

Aussichtsreich: Mit jedem Klettermeter wird das Panorama umfassender (rechts hinten der Kosiak).

Foto: Uwe Grinzinger

Zupackend: Kurz vor dem Ausstieg geht es noch einmal ohne Umschweife nach oben.

Foto: Uwe Grinzinger

Idyllisch: Am Gipfel liegt uns auf slowenischer Seite der Bleder See zu Füßen.

Foto: Uwe Grinzinger

Hindernislos: Im oberen Teil des Abstiegs reicht der Ausblick bis in die Julischen Alpen mit dem Triglav.

Foto: Uwe Grinzinger

Verlockend: An einem Einkehrschwung in der Klagenfurter Hütte kommt wohl niemand vorbei.

Foto: Uwe Grinzinger

Aufblühend: Im Frühsommer empfängt uns um die Klagenfurter Hütte ein Trollblumenmeer.

Foto: Uwe Grinzinger

Die letzten Monate haben einen fast vergessenen Begriff in Erinnerung gerufen: Grenzkontrollen. Sofern überhaupt erlaubt, bedurften Reisen plötzlich wieder ausgiebiger Planung: Registrierungen, Formulare, Gesundheitsnachweise. Wie sehr hatten wir uns schon daran gewöhnt, an Staatsgrenzen die Reisepässe im Handschuhfach zu lassen! Bis ein winziges Virus auf den Plan trat und das nationalstaatliche Revierdenken fröhliche Urständ' feierte.

Die Situation erinnerte an Kindheitsurlaube, als man im elterlichen VW-Käfer über Bundesstraßen nach Jugoslawien gondelte. Größter Nervenkitzel damals: Was würde an der Grenze am Loiblpass passieren? Gelangweiltes Durchwinken oder penible Kontrolle?

Apropos Loiblpass: In den umgebenden Karawanken war man nicht nur am Weg zum Meer mit Grenzen konfrontiert, sondern auch beim Wandern. Etwa am Hochstuhl (2.237 m): Den höchsten Karawankengipfel erreichte man von Kärnten aus nur via Umweg über jugoslawisches Staatsgebiet. Dabei war im Kalten Krieg immer mit Komplikationen zu rechnen. Weshalb man Ende der 1960er-Jahre als direkten Zugang von Österreich einen Klettersteig auf den Hochstuhl errichtete. Er ist bis heute ein lohnendes Ziel.

Sinn und Unsinn von Grenzen

Abwechslungsreich schummelt sich der Klettersteig am Weg des geringsten Widerstandes (Schwierigkeitsgrad bis B/C) vom Kärntner Bärental durch die Nordwand zum Gipfel, über den die Staatsgrenze verläuft. Runter geht‘s zuerst auf slowenischer Seite, dann zurück nach Kärnten, vorbei an der Klagenfurter Hütte. Sie lockt mit regionalen Schmankerln, wie man sie auf Alpenvereinshütten nicht alle Tage findet.

Und mit einer der besten Szenerien, die Kärntens Berge zu bieten haben: unten Trollblumenmeere, oben schroffe Kalkwände. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Klagenfurter Hütte übrigens komplett aus – wie auch die Stouhütte im Bärental und die slowenische Prešeren-Hütte knapp unter dem Hochstuhl-Gipfel. Ein guter Anlass, um auf der langen Rundtour über Sinn und Unsinn von Grenzen und Grenzkonflikten zu sinnieren. (Uwe Grinzinger, 22.7.2021)

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