Knappe Sache: So stellt sich die Europäische Handball-Föderation die Kleiderordnung bei den Frauen vor.

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Im Vergleich: So spielen die Männer.

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Warna – Die Disziplinarkommission des europäischen Handballverbands EHF hat bei der Beachhandball-EM in Bulgarien gegen das norwegische Frauenteam wegen "unsachgemäßer Kleidung" eine Geldstrafe von 150 Euro pro Spielerin verhängt, insgesamt also 1.500 Euro.

Im Match um die Bronzemedaille am Sonntag gegen Spanien spielte das norwegische Team mit Shorts, die nicht den Beach-Handball-Bestimmungen der Internationalen Handballföderation IHF entsprechen. Vorgeschrieben sind Bikinis.

Die spanischen Kurzhosen gewinnen das Match um die Bronzemedaille.
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"Natürlich zahlen wir jede Geldstrafe", sagte der Präsident des norwegischen Handballverbandes, Kåre Geir Lio, am Montag der Nachrichtenagentur AFP: "Wir sitzen alle im selben Boot." Es sei wichtig, "dass es eine freie Wahl innerhalb eines standardisierten Rahmens" gebe.

Unpraktisch und erniedrigend

Das Thema wurde bereits im Vorfeld der Europameisterschaft mehrfach diskutiert. Viele Spielerinnen empfinden demnach die vorgeschriebenen Bikinis als unpraktisch oder sogar erniedrigend.

Der norwegische Verband hatte vor dem Turnier um Erlaubnis gebeten, in kurzen Hosen spielen zu dürfen. Die EHF verwies jedoch darauf, dass Regelverstöße mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Ein Antrag zur Regeländerung der Norweger wird in den kommenden Monaten erörtert. "Die EHF ist bestrebt, dieses Thema im Interesse ihrer Mitgliedsverbände voranzubringen, allerdings muss auch gesagt werden, dass eine Änderung der Regeln nur auf IHF-Ebene erfolgen kann", schrieb Andrew Barringer, Sprecher der in Wien-Meidling ansässigen EHF, in einer E-Mail. (red, sid, 20.7.2021)