Unterwasser-Ausgrabungen vor der Küste Alexandrias.
Foto: AFP/Egyptian Ministry of Antiquities

Archäologen haben bei Ausgrabungen in der versunkenen antiken Stadt Herakleion in Ägypten Teile eines mehr als 2.100 Jahre alten Militärschiffs entdeckt. Es handle sich um eine 25 Meter lange Galeere, die mit Rudern und einem großen Segel ausgestattet war, teilte das Antikenministerium in Kairo mit. Die Forscher entdeckten das Schiff vor der Mittelmeerküste nahe Alexandria.

Herakleion versank infolge eines Erdbebens.
Foto: AFP/Egyptian Ministry of Antiquities

Bis heute liegen Überreste der Städte Herakleion und Kanopus vor der ägyptischen Nordküste. Von Thonis-Herakleion– so der ägyptische und griechische Name der Stadt – an der Nil-Mündung wurde der gesamte Seehandel nach Ägypten kontrolliert, ehe Alexander der Große im Jahr 331 die nach ihm benannte Stadt Alexandria errichten ließ. Für die Herrscher im alten Ägypten war Herakleion dank seiner Steuern und Einfuhrzölle eine wichtige Einnahmequelle. Zudem war die Stadt ein bedeutendes religiöses Zentrum.

Herakleion war einst ein wichtiger ägyptischer Handelshafen.

700 Anker und zahlreiche Wracks

"Durch seine geografische Lage war es der wichtigste Handelshafen mit den griechischen Meeren unter Herrschaft der Pharaonen und das Zentrum zur Beobachtung ausländischer Schiffe", schreibt das Europäische Institut für Unterwasser-Archäologie (IEASM), das die Ausgrabungen leitete. Der hohe Betrieb des alten Hafens zeige sich auch an mehr als 700 antiken Ankern und 16 Wracks aus dem 6. bis 2. Jahrhundert v. Chr., die Forscher in der Region entdeckten.

Die antike Stadt Herakleion liegt in etwa zehn Meter Tiefe in der Bucht Abu Kir östlich vom heutigen Alexandria. Vermutlich versank sie, weil der Boden in Folge von Erdbeben nachgab. (APA, red, 20.7.2021)