Am Eröffnungstag beehren Buntspecht die Arena.

Foto: A. Gotter F. Scheicher

Wien – Nach einer Corona-bedingt reduzierten, aber sehr qualitätsvollen Popfest-Ausgabe 2020 beweist das Kuratoren-Duo Esra Özmen (EsRap) und Herwig Zamernik (Fuzzman) nun, dass es auch eine Vision für eine größere Version des Popfests hat.

Das Line-up des Gratisfestivals, das dieses Jahr großteils in der Arena stattfinden wird, ist spannend ausgefallen. Diversität scheint hier nicht nur Trendwort zu sein: Özmen und Zamernik arbeiteten aus dem überbordenden Angebot an jungen und etablierten Talenten sinnvolle Schwerpunkte heraus.

So wird ein Schlaglicht auf Rap als Ausdrucksform von Menschen mit Migrationsgeschichte fallen, was durchaus an die Wurzeln von Hip-Hop als Erfindung marginalisierter Personen erinnern soll.

Diversität spielt aber nicht nur beim Thema Identität eine Rolle, das Popfest öffnet sich dieses Jahr auch für härtere Sounds. Brachiales ist von Fuckhead oder dem Musikprojekt der Autorin Lydia Haider, Gebenedeit, zu erwarten. Auch ein klassischerer Popbegriff wird von einer Formation wie dem Sextett Buntspecht oder der Newcomerin Christl vertreten.

Mehr Konzentration

Es ist das richtige Line-up fürs richtige Jahr: Durch die wenig zentrale Lage der Arena, die Höchstkapazität bei 3.000 Personen und das Kontrollieren der Drei-G-Regel wird das Publikum eher aus jenen bestehen, die tatsächlich Musik entdecken und sich – im Gegensatz zu den Popfesten auf dem Karlsplatz – nicht nur auf ein Bier treffen wollen. Die Konzentration wird höher sein, das Popfest mehr zu dem werden, was es ursprünglich hätte sein sollen: eine Feier heimischer Musik und weniger ein Foodcourt mit Hintergrundbeschallung.

Am Donnerstag geht es um 17 Uhr in der Arena los; "frist come, first served". Die Headliner sind Buntspecht. Freitag absolvieren die Trockenelektroniker Elektro Guzzi das Hauptprogramm, Samstag Mavi Phoenix. Am Sonntag lassen in Karlsgarten und Karlskirche unter anderem Alicia Edelweiss oder Golnar Shahyar das Popfest 2021 ausklingen. (abs, 21.7.2021)