Die türkise Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.

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Anfang Juli hat Wien die Corona-Maßnahmen (im Gegensatz zum Bund) etwas verschärft. Dies erboste die türkise Tourismusministerin Elisabeth Köstinger ungemein: "Am Tag vor gut geplanten bundesweiten Öffnungsschritten einseitig die Regeln zu ändern ist völlig absurd." Ein paar Tage später übte sie sich noch in der türkis-typischen Selbstberühmung: "Wir gehen besser mit der Delta-Variante um als andere Länder!"

Wieder ein paar Tage später wird der Ministerin angesichts des Anstiegs der Infektionen besonders unter Jungen doch schwummerlich, und sie fordert gemeinsam mit dem grünen Gesundheitsminister Mückstein "schärfere Kontrollen in der Gastronomie". Elisabeth Köstinger ist Landwirtschafts- und Tourismusministerin geworden, weil sie als einzige Frau zum inneren Kreis von Sebastian Kurz gehört. Sie ist superloyal: Sie bezeichnet den U-Ausschuss als "Löwinger-Bühne", wenn es unangenehm für Kurz wird. Wenn es gegen Wien geht, ist sie immer dabei (Schließung der Bundesgärten während des ersten Lockdowns); dazu immer fest ideologisch: "Problemwölfe" gehören abgeknallt, am Hochwasser in Hallein sind die Umweltschützer schuld – usw.

Es gibt nur einen Stern an Köstingers Himmel: "Danke, Sebastian Kurz, was du für unser Land und die Menschen in dieser schwierigen Zeit leistest", schrieb sie im März 2020 auf Facebook. Erinnerung: Das ist eine Ministerin in Österreich, nicht in Nordkorea. (Hans Rauscher, 21.7.2021)