Der ehemalige italienische Ministerpräsident Romano Prodi soll auch Pegasus zum Opfer gefallen sein.

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Von den umfassenden Ausspähungen von Journalisten, Aktivisten und Regierungsvertretern mithilfe der Software Pegasus ist möglicherweise auch der ehemalige EU-Kommissionschef Romano Prodi betroffen. Laut "Washington Post" soll Prodi 2012 in seiner Funktion als Uno-Gesandter für die Sahelzone von den marokkanischen Geheimdiensten bespitzelt worden sein, die dabei auf die Pegasus-Software zurückgegriffen hätten.

Marokko dementiert

Der Bericht wurde von der marokkanischen Regierung bestritten, so die "Washington Post". "Marokko ist ein Rechtsstaat, der aufgrund seiner Verfassung die Vertraulichkeit der Kommunikation garantiert", hieß es.

"Ich bin weder besorgt noch überrascht. Ich danke den Journalisten der 'Washington Post', die mich benachrichtigt haben. Ich weiß nicht, warum man mich ausspioniert hat", sagte der 81-jährige Prodi im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".

Laut "Washington Post" sollen über 600 Politiker und Regierungsangestellte mit der Software überwacht worden seien. Darunter sollen sich zehn Premierminister und drei Präsidenten befinden. Die französische Zeitung "Le Monde" berichtete, dass der französische Präsident Emmanuel Macron einer der Ausgespähten sei. (APA, 22.7.2021)