Die Bawag vermeldet einen Zuwachs im Unternehmensportfolio.

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Die Bawag PSK baut Mitarbeiter ab und kauft Geschäft zu. Wie das börsennotierte Institut am Donnerstag bekanntgegeben hat, kauft es den größten österreichischen Online-Broker, die Hello Bank Österreich, vom französischen Institut BNP Paribas. Die Hello Bank werde künftig unter der Bawag-eigenen Marke Easybank fortgeführt, deren Fokus durch den Zukauf ergänzt werde, erklärte die Bawag. Die Transaktion muss erst noch genehmigt werden, über den Kaufpreis und weitere Details haben Österreicher und Franzosen Stillschweigen vereinbart.

In Österreich betreut die Hello Bank laut Bawag rund 80.000 Kunden mit einem verwalteten Vermögen von mehr als acht Milliarden Euro. Per Ende 2020 wurden rund 1,8 Millionen Wertpapiertransaktionen abgewickelt. Die Easybank wiederum versteht sich als die führende Direktbankmarke im Lande.

Arbeiten, ganz mobil

Gegründet worden war das Institut von der Salzburger Kredit- und Wechselbank im Jahr 1995, bis Mitte 2015 firmiertes es unter dem Namen Direktanlage.at. 1998 stieg man ins Geschäft mit dem Onlinetrading ein, 2014 übernahm die BNP-Paribas-Gruppe die Bank. Sie hatte die Marke Hello Bank bereits für ihre Onlineinstitute in Frankreich, Italien und Belgien etabliert. 2017 legte der größte österreichische Direktbroker seine Banklizenz zurück und wurde zur Österreich-Niederlassung der BNP Paribas.

Die Hello Bank beschäftigt laut Homepage rund 160 Mitarbeiter und setzt unter anderem auf "Mobile Working", also Arbeit außerhalb der Büros. Ein Konzept, das auch der Bawag zupasskommt. In ihrer Zentrale in Wien werden künftig nur noch 30 Prozent der Mitarbeiter fixe Schreibtische haben, wie berichtet, gibt die Bank ein paar Stockwerke im Büroturm "The Icon Vienna" zurück.

Homeoffice, wann immer

Inzwischen gibt es in der Bawag auch eine Betriebsvereinbarung zum Thema Homeoffice, wie ein Pressesprecher auf Anfrage erklärt. Eine Umfrage unter den Mitarbeitern im vorigem Sommer habe ergeben, dass 94 Prozent der Mitarbeiter "in zentralen Bereichen eine flexible Gestaltung des Arbeitsalltags mit Homeoffice befürworten".

Anfang Juli sei man zwar in der Zentrale wieder in den "Normalbetrieb" gewechselt, jeder Mitarbeiter dort könne aber – in Absprache mit dem Vorgesetzten – entscheiden, ob er im Headquarter oder von zu Hause aus arbeiten will. Mund-Nasen-Schutz in den zentralen Bereichen sei verpflichtend, die Konferenzräume würden weiterhin nur zu 50 Prozent belegt. Und wie oft müssen Bawag-Banker ins Büro kommen? Es gibt keine Mindestpräsenz, so der Pressesprecher, allerdings empfehle man den Mitarbeitern zumindest einen Bürotag pro Woche, um die sozialen Kontakte im Team aufrechtzuerhalten. Freier Schreibtisch vorausgesetzt. (Renate Graber, 22.7.2021)