Influencerin Adelaine Morin wurde unter anderem durch ihr Zitat bekannt, der "Elon Musk von Youtube" werden zu wollen.

Foto: Adelaine Morin

Fragt man Kinder in Schulen, wollen nicht wenige einmal Influencer oder Content-Creator, etwa für Youtube, werden. Eine Studie lüftet jetzt ein wenig das Geheimnis hinter den Einnahmen, die junge Menschen in diesen Bereichen lukrieren. Das Ergebnis zeigt, dass nur die wenigsten davon wirklich leben können.

Marketing-Instrumente

Sie haben sich zu beliebten Partnern für Marketing-Abteilungen entwickelt, promoten Produkte oder aber auch nur ihr Leben auf Tiktok, Youtube oder Instagram. Der Anteil an Influencern und Content-Schaffenden hat in den letzten Jahren, wohl auch wegen der Pandemie, stark zugenommen. Die zumeist Selbstständigen verdienen schon als sogenannte Micro-Influencer ab 1.000 Followern Geld. Das meiste Geld kommt dabei allerdings selten von der bespielten Plattform oder Spenden der Zuseher, sondern von Werbedeals.

Die Influencer Income Study der Analyseplattform HypeAuditor fasst Antworten von knapp 1.900 Influencern zusammen, die zu ihren Umsätzen befragt wurden. Bei den Teilnehmern handelte es sich zur Gänze um Content-Schaffende mit mehr als 1.000 Followern. Auf ihre Instagram-Accounts angesprochen, verdient erst rund die Hälfte der Befragten Geld mit ihrem Tun. 26 Prozent hoffen demnächst Einnahmen zu generieren, vier Prozent geben an, bereits von Instagram leben zu können. Die Einnahmen werden dabei mit rund 5.000 Euro pro Monat angegeben.

Das durchschnittliche Gehalt liegt bei den Befragten bei rund 2.500 Euro. Während es bei jenen mit wenigen Followern bei rund 1.200 Euro liegt, beträgt es bei sogenannten Mega-Influencern mit mehr als einer Million Followern rund 13.000 Euro pro Monat.

Zusatzeinnahmen dank Werbung

Nicht selten sieht man Influencer mit diversen Produkten posieren, diese testen oder verlosen. Laut eigenen Aussagen sind diese Kooperationen die Haupteinnahmequelle für viele Teilnehmer der Studie, speziell auf Instagram. Am besten zahlt die Kosmetikbranche bei solchen Deals (50 Euro pro Stunde). Deshalb ist auch die Konkurrenz im Beauty-Segment besonders hoch.

Auch bei Youtube ist Beauty eines der Topthemen. Mit nur einem Video verdient die Beauty-Vloggerin Adelaine Morin allein durch die Werbeeinblendungen rund 2.000 Dollar. Wichtig sind dabei Betrachtungsdauer, Länge und Demografie der Zuseher.

Was man dabei nicht vergessen darf, ist, dass viele der Influencer sehr viel Zeit in ihre Kanäle investieren. Bei den Befragten waren es 24 Stunden pro Woche. Darin enthalten sind die Content-Erstellung auf Instagram und die Kommunikation mit den Followern. Je nach Größe des Influencers muss dann auch noch Zeit in Teammanagement, in die Marketingstrategie und in die Kommunikation mit Partnern fließen.

50 Millionen Content-Creator

Rund 50 Millionen Menschen versuchen sich laut der Studie aktuell als kreative Content-Schaffende: eine riesige Zahl von Kleinunternehmen, die in einer noch sehr wenig transparenten Branche agieren. Speziell über Geld will kaum jemand öffentlich reden. Die Studie will das ändern, auch um die Erwartungen vieler junger Menschen in realistische Bahnen zu lenken. (red, 22.7.2021)