Überragend: Karim Adeyemi war mit einem Assist und zwei Treffern der Matchwinner für Salzburg.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Die Grazer jubelten nur zwischendurch.

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Der erste Einsatz des VAR in der Bundesliga lief nicht ganz ohne Komplikationen ab, dauerte viel zu lang.

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Graz – Red Bull Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga einen Start nach Maß hingelegt. Der Titelverteidiger und Serienchampion setzte sich am Freitagabend im Auftaktspiel der neuen Saison in der Merkur Arena bei Sturm Graz mit 3:1 (0:1) durch und beendete damit zum fünften Mal in Folge die erste Partie siegreich. Nach einem Eigentor von Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer (11.) sorgten Karim Adeyemi (69., 85.) und Rasmus Kristensen (76.) vor 13.066 Zuschauern für die Wende.

Überragender Jungstürmer

Adeyemi war klar der Mann des Spiels, bereitete er doch auch den zweiten Treffer mit einer Flanke mustergültig vor. Der 19-jährige Deutsche scheint bereit, die große Lücke nach dem Abgang von Patson Daka nach England zu schließen. Matthias Jaissle durfte sich über einen gelungenen Ligastart als Salzburg-Trainer freuen, nachdem man zuletzt auch schon im Cup beim 4:1 gegen Hertha Wels das erste Pflichtspiel souverän gemeistert hatte.

Warten auf VAR

Beim ersten Saisontreffer rückte gleich der erstmals in der Meisterschaft eingesetzte Video Assistant Referee in den Mittelpunkt. Bis das Eigentor von Ulmer gegeben wurde, dauerte es zwar mehr als vier Minuten, immerhin war die Entscheidung von VAR Harald Lechner am Ende aber die Richtige.

Ohne die verletzten Sekou Koita und Mergim Berisha lag es an den Jungen, die Salzburger Sache vorne zu meistern. Adeyemi bildete mit dem 18-jährigen Benjamin Sesko den Angriff. Im Mittelfeld gab der Argentinier Nicolas Capaldo sein Ligadebüt. Bei den Grazern war hingegen für Kontinuität gesorgt, nur der Ex-Salzburger David Affengruber rückte anstelle des zu Mainz zurückgekehrten David Nemeth in die Startelf der Steirer.

Starker Salzburger Start

Die Salzburger wären beinahe standesgemäß gestartet. Nach Ulmer-Zuspiel setzte sich Adeyemi auf der Seite durch, nach dessen Idealzuspiel verfehlte Sesko aus elf Metern aber das Tor (3.). Der Slowene verabsäumte es damit, sein Startelfdebüt in der Liga mit einem Treffer zu krönen. Doch auch die Grazer legten munter los und sorgten für eine tolle Anfangsphase mit viel Tempo und Chancen auf beiden Seiten. Stefan Hierländer zog nach einem missglückten Mantl-Abschlag ab, Salzburgs neuer Einsertormann konnte seinen Fehler mit einer Parade aber ausbessern (9.).

Zwei Minuten später war der 21-jährige Deutsche geschlagen. Und der VAR stand bei seinem ersten Einsatz in der Liga gleich einmal im Mittelpunkt. Ulmer beförderte eine Hierländer-Hereingabe ins eigene Netz. Der Linienrichter hob wegen Abseits die Fahne, nach fast fünfminütiger Unterbrechung wurde der Treffer aber doch gegeben. Hierländer war beim Kuen-Zuspiel auf gleicher Höhe mit Salzburgs Abwehr gestanden, wie die TV-Bilder in der Halbzeit auch bestätigten.

Klare Vorteile für die Bullen

Die "Bullen" ließen sich vom Rückschlag nicht beirren, stellten die durchaus löchrige Grazer Abwehr immer wieder vor Probleme, ließen dabei aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Sesko hatte bei einem gut angetragenen Lattenkopfball Pech (18.), Adeyemi (20.) verfehlte das Tor genauso wie Brenden Aaronson (27.). Zudem konnte sich Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl bei einem Capaldo-Kopfball erstmals auszeichnen (37.).

Auch nach Wiederbeginn ging es munter hin und her – mit Vorteilen für Salzburg. Zuerst verhinderte die Latte bei einem Weitschuss von Jon Gorenc-Stankovic noch das 2:0 (57.). Doch auch Salzburg hatte Pech, so knallte Aaronson das Leder nach Adeyemi-Vorarbeit aus fünf Metern ans Aluminiumgehäuse (62.). Der Ausgleich war nur kurz aufgeschoben. Nach Junuzovic-Flanke beförderte Adeyemi den Ball mit der Brust über die Linie. Auch Salzburgs zweiter Treffer fiel nach einem ähnlichen Muster. Diesmal traf der aufgerückte Kristensen nach Adeyemi-Flanke wuchtig per Kopf.

Für den Schlusspunkt sorgte Adeyemi dann wieder selbst, traf sehenswert mit links von außerhalb des Strafraums ins Eck. Salzburg fixierte den vierten Pflichtspielsieg gegen Sturm in Folge. Die Grazer verloren erstmals seit 2014 (0:1 in Altach) wieder einmal ein Auftaktspiel. (APA, red, 23.7.2021)

Fußball-Bundesliga (1. Runde):

SK Sturm Graz – Red Bull Salzburg 1:3 (1:0). Graz, Merkur Arena, 13.066 Zuschauer, SR Altmann

Tore:
1:0 (11.) Ulmer (Eigentor)
1:1 (69.) Adeyemi
1:2 (76.) Kristensen
1:3 (85.) Adeyemi

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (79. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante (79. Sarkaria) – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili, Kuen (66. Prass) – Yeboah (90. Lang), Jantscher

Salzburg: Mantl – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer (74. Guindo) – Capaldo (64. Sucic), Junuzovic, Aaronson (87. Bernede), Seiwald – Adeyemi (87. Adamu), Sesko

Gelbe Karten: Prass bzw. Capaldo, Seiwald