Nach der Hitze kommt das Gewitter, auch diese Woche wieder.

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Wien – Heißes Sommerwetter mündet heuer in Österreich fast automatisch in Unwetter. Ein Gewitterfront hat am Samstagabend im Bundesland Salzburg zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Besonders betroffen von dem starken Regen und von Sturmböen waren vorerst der Pinzgau und der Pongau. Die Einsatzkräfte beseitigten Muren, entfernten umgestürzte Bäume, pumpten Keller aus und machten überflutete Straßen frei. Die B164 musste zwischen Mühlbach und Bischofshofen (Pongau) wegen Muren gesperrt werden.

Feuerwehrleute konnte die Fahrzeuge befreien, die sich noch zwischen den Murenabgängen auf der B164 befanden, informierte der Landesfeuerwehrverband Salzburg. Von der Gewitterfront betroffen waren bis 21.00 Uhr neben Mühlbach und Bischofshofen auch die Gemeinden Zell am See, Dienten, Schwarzach, St. Veit und St. Johann. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sieben Feuerwehren an etwa 20 Einsatzstellen mit rund 100 Mitgliedern im Einsatz.

Unwetterwarnungen am Vormittag

Schon am Vormittag hatten Wetterdienste in alpinen und voralpinen Regionen Unwetterwarnungen herausgegeben. Die Gewitter könnten lokal sehr heftig ausfallen, wenn auch – aus Sicht von Samstagmittag – nicht ganz so intensiv wie jene am vergangenen Wochenende. Mit Sturmböen, Hagel mit bis zu sechs Zentimeter Körnergröße, Starkregen sowie lokalen Überflutungen sei zu rechnen.

Unwetter verschieben sich nach Osten

Die Unwetter dürften sich im Lauf des Samstags weiter nach Osten verschieben, nach Salzburg, in Teile Oberösterreichs und Kärntens. Abends und nachts sollen dann auch Teile Niederösterreichs sowie Wien betroffen sein. Für den Sonntag prognostiziert die Unwetterzentrale kräftige Regenschauer und Gewitter von Salzburg bis ins Mostviertel.

Laut Christian Pesl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Graz ist die Gewitterverteilung in Österreich keineswegs homogen. In manche Regionen seien sie eher selten anzutreffen, in anderen müsse man durchschnittlich an jedem dritten Tag mit Gewittern rechnen.

Meiste Gewitter laut Blitzstatistik in Steiermark

Der Blitzstatistik des Austrian Lightning Detection & Information Service (Aldis) ist zu entnehmen, dass eindeutig die Steiermark am meisten betroffen ist – und hier besonders die Bezirke Weiz, Graz-Umgebung, Voitsberg und Graz-Stadt. In diesen Regionen sei durchschnittlich mit 2,5 bis 2,9 Blitzen pro Quadratkilometer und Jahr zu rechnen. Damit schlage der Blitz etwa im Bezirk Weiz dreimal häufiger ein als in den Bezirken Feldkirch, Landeck oder Horn. (bri, 24.7.2021)