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Foto: APA/LUKAS HUTER

Eine Gewitterfront hat am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag erneut zu zahreichen Feuerwehreinsätzen geführt – vor allem im Tiroler Unterland, Salzburg und Niederösterreich. Die Zerstörungskraft der Unwetter war jedoch nicht vergleichbar mit dem Ausmaß der Überflutungen vom vergangenen Wochenende.

In der Tiroler Ortschaft Uderns im Zillertal (Bezirk Schwaz) waren zwei Häuser von einem Murenabgang betroffen, mehrere Personen mussten evakuiert werden. In Absam (Bezirk Innsbruck-Land) schlug ein Blitz in Wohnhaus ein, die Feuerwehr konnte durch schnelles Eingreifen einen größeren Dachstuhlbrand verhindern.

In Salzburg waren vor allem der Pinzgau und der Pongau betroffen. Die Einsatzkräfte beseitigten Muren, entfernten umgestürzte Bäume, pumpten Keller aus und machten überflutete Straßen frei. Die B164 musste zwischen Mühlbach und Bischofshofen (Pongau) wegen Muren gesperrt werden. Feuerwehrleute befreiten die Fahrzeuge, die sich noch zwischen den Murenabgängen auf der B164 befanden. Von der Gewitterfront betroffen waren im Pinzgau die Gemeinden Zell am See, Dienten, Saalfelden sowie Maria Alm und im Pongau Schwarzach, St. Veit, St. Johann, Bischofshofen und Mühlbach. Im Tennengau war die Feuerwehr in Hallein und Adnet im Einsatz sowie im Flachgau in St. Gilgen und Wals.

Hochzeitsgesellschaft evakuiert

Im niederösterreichischen Haidershofen wurde nach Angaben des Bezirkskommandos eine Hochzeitsgesellschaft evakuiert. Die mehr als 100 Personen verließen das Gebäude, in dem gefeiert worden war, selbstständig und wurden anschließend von den Helfern versorgt. Die Lage wurde als durchaus angespannt beschrieben. Das Objekt stand laut Feuerwehr unter Wasser, an den Außenwänden hatte sich Schlamm bis auf Höhe der Fenster angesammelt.

Neben Haidershofen waren auch die Gemeinden Behamberg, Ernsthofen und Haag vom Unwetter betroffen. Probleme bereiteten Hangrutschungen, übergelaufene Rückhaltebecken sowie unter Wasser stehende Keller und Straßen. Die Aufräum- und Reinigungsarbeiten dauerten mehrere Stunden an.

In Oberösterreich absolvierten die Feuerwehren vor allem in den Bezirken Steyr und Steyr-Land zahlreiche Einsätze. "Der Starkregen ist relativ unerwartet niedergegangen und hat die örtlichen Feuerwehren bis an ihre Belastungsgrenzen gebracht", hieß es vom Landesfeuerwehrkommando. Straßen und Keller wurden überflutet und bei Kanälen kam es zu Rückstauungen. In Steyr rettete die Feuerwehr drei Personen aus dem Bereich des Teufelsbach-Wasserfalls. Blitzeinschläge sorgten für mehrere kleinere und einen größeren Brandeinsatz: Auf einem Bauernhof in Waldhausen im Strudengau (Bezirk Perg) geriet eine Maschinenhalle in Brand.

Bis Sonntagfrüh wurden laut dem Wetterdienst Ubimet gut 85.000 Blitze registriert. Lokal brachten demnach die Gewitter große Regenmengen in kurzer Zeit, so kamen in Wachtberg bei Steyr knapp 70 Liter pro Quadratmeter zusammen. Vor allem im Westen brachten die Gewitter auch Sturmböen. "94 km/h wurden in Zell am See gemessen, 80 km/h waren es in Bichlbach in Tirol", sagte Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Im Pongau sei ebenso wie im Großraum Steyr zudem Hagel beobachtet.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) prognostizierte für den späteren Nachmittag und frühen Abend von Westen her erneut teils kräftige Gewitter. Dabei seien Sturmböen, Starkregen und örtlich auch Hagel möglich. (red, APA, 25.7.2021)