Über Fabrezan im Süden Frankreichs fliegt ein Löschhubschrauber.

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In der Provinz Oristano wurden Hunderte Menschen evakuiert.

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Carcassonne/Cagliari – Im Kampf gegen einen Brand im bergigen Busch- und Waldland zwischen den Städten Narbonne und Carcassonne haben die französischen Behörden über 1000 Feuerwehrleute und Retter eingesetzt. Das teilte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag via Twitter mit. Zudem waren Löschflugzeuge im südfranzösischen Département Aude im Einsatz. Verletzt wurde nach Medienberichten zunächst niemand. Die Region am Mittelmeer ist bei Urlaubern beliebt.

Es brannte auf einer Fläche von rund 8,5 Quadratkilometern. Das Feuer hatte sich aus bisher unbekannter Ursache entzündet und sich dann ausgebreitet. Am Samstag löste der Brand Stromausfälle in Frankreich, Spanien und auch Portugal aus, da es bei einer Hochspannungsleitung eine Störung gab. Allein in Frankreich waren zwischenzeitlich über 100.000 Haushalte betroffen, wie der Netzbetreiber RTE mitteilte.

20.000 Hektar Waldbusch zerstört

Indessen sind Hunderte Menschen am Sonntag in Italien evakuiert worden, nachdem unweit von Oristano im Westen Sardiniens mehrere Brände ausgebrochen sind. Evakuiert wurden auch die Patienten eines Seniorenheims. Weitere 30 Familien mussten in der Kleinortschaft Borore wegen dichtem Rauch und hohen Temperaturen infolge des Brands evakuiert werden.

Laut dem Präsidenten der Regionen Sardinien, Christian Solinas, seien 20.000 Hektar Waldbusch zerstört worden. Von den Flammen verschlungen wurden Landwirtschaftsunternehmen, Häuser, Tiere, sowie Olivenhaine. Die Behörden der Region beklagten "unberechenbare Schäden".

Feuerwehrmannschaften kämpften stundenlang gegen die Flammen. Canadair-Flugzeuge waren im Einsatz. Vermutet wird, dass die Brände gelegt wurden. Verletzte gab es bisher offenbar keine.

Obwohl die Strafen für Brandstiftung sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis drohen, sind Feuer nach wie vor eine sommerliche Plage in Italien. Viele werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Vor allem im Süden wolle man dadurch aber auch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Experten. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. (APA, 25.7.2021)