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Der Verdächtige wurde nach dem versuchten Anschlag gefasst.

Foto: Reuters / Stringer

Bamako – Knapp eine Woche nach dem Messerangriff auf den malischen Interims-Präsidenten Assimi Goïta ist der mutmaßliche Täter im Gewahrsam gestorben. Nach seiner Festnahme habe sich der Gesundheitszustand des Mannes "verschlechtert", teilte die Regierung in Mali am Sonntag mit. Der Verdächtige sei medizinisch behandelt worden, aber "leider gestorben". Es sei eine Autopsie zur Feststellung der Todesursache angeordnet worden.

Der Messerangriff hatte sich am Dienstag in einer Moschee in Bamako ereignet. Goïta überlebte den Vorfall unverletzt; in einer Fernseh-Ansprache kurz danach spielte der Interimspräsident das Attentat herunter. Es gebe immer "Unzufriedene", die "Instabilität verursachen" wollten, sagte er.

Instabile Lage

Goïta war Anfang Juni nach einem von ihm angeführten Putsch als Übergangspräsident Malis vereidigt worden. An der vorherigen Regierung war der 37-jährige Oberst zunächst als Vizepräsident beteiligt gewesen. Im Mai setzte er die zivile Spitze jedoch ab, um das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Das Vorgehen wurde international scharf verurteilt. Erst neun Monate zuvor hatte es in Mali einen Putsch gegeben.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von starker Instabilität geprägt. Die meist jihadistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Neben der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und Deutschland ist auch Österreich im Rahmen von Missionen der EU und der UNO in Mali im Einsatz, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen. Österreich wird ab Jahresende für sechs Monate und bereits zum zweiten Mal das Kommando der EU-Trainingsmission für malische Streitkräfte (EUTM) übernehmen. Bis zu 80 Bundesheer-Soldaten sollen dann an der EU-Mission in Nordafrika teilnehmen. (APA, AFP, 26.7.2021)