Vizekanzler Werner Kogler und Puls-4-Moderatorin Manuela Raidl – im "Sommergespräch" am Montag um 21.15 Uhr auf Puls 4.

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Natürlich soll niemandem aus seinem Namen, für den er ja nichts kann, ein Nachteil erwachsen. Und schon bei den bisherigen Puls-4-Sommergesprächen wurden ja kritische Stimmen von Normalbürgern eingespielt, die die interviewten Parteichefs herausfordern sollen. Deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn im Puls-4-Sommergespräch am Montag um 21.15 Uhr mit Werner Kogler die Grünen-Kritik eines gewissen Martin Sellner gezeigt wird, der ganz sicher nicht rechtsextrem ist, aber sich den Namen mit einem Rechtsextremen teilt. Aber reißen tut es einen halt schon, das ist der Voldemort-Effekt.

Später erfuhr man nicht nur, dass Kogler in jungen Jahren wegen eines zu legeren Fotos (Ruderleiberl!) seinen Führerschein fast nicht bekommen hätte und sich auch heute noch körperlich gegen gewalttätige Polizisten stellen würde, wie er es damals gemacht hat. Sondern auch, dass der Vizekanzler findet, im Streit um die Schnellstraße S18 "sollen sich alle mal bissl abregen".

"Na Moment, darf ich das ausführen?"

Zwischendurch hat auch der grantige Werner Kogler einen Auftritt: Nach Fragen zum Fall Leonie und zu straffälligen Asylwerbern will Moderatorin Manuela Raidl wissen, ob die Grünen jetzt grundsätzlich für oder gegen Abschiebungen nach Afghanistan sind. Kogler will ausweichen, als Raidl auf einer Antwort besteht. Kogler entfährt ein empörtes: "Na Moment, darf ich das ausführen? Entschuldige!" Die Antwort dann: Man müsse im Einzelfall entscheiden, wie die Lage in Afghanistan ist. Aha.

Sehr schnell bessert sich die Stimmung dann wieder: Kogler erzählt im Wordrap vom Uno-Spielen mit seiner Stieftochter. Zum Abschied lässt er Jovanotti spielen. (Sebastian Fellner, 26.7.2021)