Erler nach seinem verwandelten Matchball.
Neumayer gewann in der Qualifikation zwei Matches und stand erstmals in einem ATP-Hauptfeld.
Kitzbühel –Alexander Erler hat am Dienstag beim ATP-Sandplatzturnier in Kitzbühel für eine Sensation gesorgt. Der Tiroler schlug den an Nummer zehn gesetzten Carlos Alcaraz aus Spanien mit 7:5, 1:6, 6:2. Für den 23 Jahre alten Erler war es der erste Erfolg auf der ATP-Tour. Sein fünf Jahre jüngerer Gegner hatte in der vergangenen Woche in Umag zum ersten Mal ein ATP-Turnier gewonnen. Erler nutzte alle seine vier Breakchancen, während sein Gegner nur drei von elf verwandelte. Er trifft nun am Mittwoch im Achtelfinale auf den Schweden Mikael Ymer.
Der Schützling von Wolfgang Thiem, dessen Sohn Dominic verletzungsbedingt in Kitzbühel fehlt, sprach danach angesichts seines Überraschungscoups vom "bisher besten Tag seiner Karriere". "Ich bin einfach nur glücklich. Danke an mein Team. Ich bin bereit für Runde zwei morgen", sagte die Nummer 337 der Welt nach der Partie und fügte an: "Ich bin hier um zu gewinnen." Die nächste Chance dazu hat er gegen den Schweden Ymer, der ihm nicht ganz unbekannt ist: "Ich kenne ihn von den Futures. Ich habe sicherlich wieder gute Chancen, es heißt aber voll angreifen."
Lukas Neumayer hat indessen in der ersten Runde eine knappe Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Mario Vilella Martinez aus Spanien unterlag der 18-Jährige nach 2:47 Stunden mit 7:6(4), 5:7, 4:6.
"Ich habe dumme Entscheidungen getroffen, er hat das gut gemacht", sagte Neumayer bei ServusTV. Seine Enttäuschung war nach der Marathon-Partie klarerweise "groß". Trotzdem konnte er nach überstandener Qualifikation auch positiv bilanzieren. "Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich in den Hauptbewerb komme, hätte ich das genommen. Ich mache jetzt ein paar Tage Pause, dann spiele ich Future-Turniere in Österreich."
Kurz war hingegen heuer der Auftritt von Österreichs Nummer zwei, Dennis Novak, in Kitzbühel. Der 27-Jährige musste sich nach nur 58 Minuten gegen Mager in zwei Sätzen geschlagen geben, wobei es im zweiten Durchgang mit 0:6 die Höchststrafe gab. Ein enttäuschter Novak verabschiedete sich wortlos vom Publikum.
Auch zur obligatorischen Pressekonferenz erschien der Schützling von Günter Bresnik nicht. Ein Zitat lieferte dann der Veranstalter: "Bis 4:4 im ersten (Satz) war es eigentlich ganz okay, da habe ich dann auch meine Chancen gehabt. Aber im Großen und Ganzen habe ich schlecht serviert, schlecht retourniert für meine Verhältnisse." Er habe nach der guten letzten Woche ein "bisserl zu viel erwartet". "Das ist einfach in die Hose gegangen." Er werde jetzt einmal trainieren und "auf mein Baby warten", so der werdende Vater. "Ich werde dann erst wieder im September Turniere spielen." Das heißt, dass Novak auf ein Antreten bei den US Open verzichtet.
Später am Dienstagnachmittag ist ein weiterer Österreicher im Einsatz. Alexander Erler bekommt es mit Carlos Alcaraz aus Spanien zu tun. (luza, APA, 27.7.2021)