Fast die Hälfte der unter 20-Jährigen gab an, dass ihnen das Gehalt am wichtigsten ist. Bei Befragten über 40 Jahren ist es nur ein Fünftel.

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Die Anforderungen an einen guten Job haben sich in den letzten Jahren stark verändert, nicht zuletzt aufgrund der Pandemie. Was am Arbeitsmarkt wirklich zählt, hängt jedoch auch vom Alter ab: Beschäftigte ab 40 Jahren wünschen sich vor allem einen sicheren Job, für Junge zählt hingegen ein gutes Gehalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Online-Umfrage der Jobplattform Hokify unter 800 Personen.

Insgesamt schätzen Beschäftigte Jobsicherheit (39 Prozent) wichtiger ein als eine gute Work-Life-Balance (32 Prozent) oder ein gutes Gehalt (29 Prozent). "Besonders die letzten Monate während Corona haben vielen Menschen gezeigt, wie wichtig ein sicherer Job ist, dafür ist man offenbar auch bereit, auf ein höheres Gehalt zu verzichten", sagt Karl Edlbauer, Geschäftsführer von Hokify.

Sieht man sich die verschiedenen Generationen und ihre Wünsche an, zeigt sich hingegen ein differenziertes Bild: Befragte unter 20 Jahren gaben an, dass ihnen das Gehalt (44 Prozent) am wichtigsten ist, gefolgt von einem sicheren Job (29 Prozent) und einer guten Work-Life-Balance (27 Prozent). Befragten über 40 Jahren ist vor allem ein sicherer Job (45 Prozent) wichtig, danach kommt eine gute Work-Life-Balance (34 Prozent), und deutlich weniger wichtiger ist ihnen das Gehalt (21 Prozent).

Unterschiedliche Gewichtung

Der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit ist Befragten in der Mitte ihrer beruflichen Laufbahn wichtig. Zwischen 31 und 40 Jahren gab mehr als ein Drittel der Teilnehmenden an, auf eine gute Work-Life-Balance zu achten, ebenso wie auf Jobsicherheit. Ein gutes Gehalt erachtet in dieser Altersgruppe nur etwas mehr als ein Viertel als besonders wichtig.

Während des beruflichen Werdegangs werden die Faktoren und Ansprüche an einen guten Job demnach sehr unterschiedlich gewichtet. Zu Beginn der Karriere legen Junge mehr Wert auf ihr Gehalt und wollen sich ein gutes Einkommen erarbeiten. Ab 30 Jahren wird eine gute Work-Life-Balance zunehmend wichtig, das hänge laut der Erhebung vor allem mit den Lebensumständen und der Familienplanung zusammen.

Die Jobplattform hat zusätzlich 180.000 Stellenanzeigen analysiert, um festzustellen, mit welchen Schlagworten Unternehmen Kandidatinnen und Kandidaten ansprechen wollen. Eine zentrale Erkenntnis: Jedes zehnte Jobinserat hebt das Gehalt explizit hervor. Dies sei zwar für die Suche nach Jungen geeignet, für Beschäftigte ab 40 Jahren sollten Firmen laut Edlbauer stattdessen auf Schlagworte wie "zukunftssicher" oder "langfristig" setzen. Denn um die richtigen Mitarbeitenden zu finden, sei das Recruiting gefordert, zu wissen, was die verschiedenen Generationen von einem guten Job und zukünftigen Arbeitgebern erwarten. (red, 29.7.2021)