Am Donaukanal ist es schön – noch schöner ist es mit einem kühlen Getränk.

Foto: apa / herbert neubauer

Wien – Der App-Name in Befehlsform macht schon klar, worum es geht: Mit "Drink Now" sollen Wiens durstige Menschen schnell zu kühlen Getränken kommen – auch wenn sie sich gerade an öffentlichen Plätzen aufhalten. Bestellt wird per Handy-App, geliefert per Lastenrad. Es ist das neueste Werk des Innovationslabors der Ottakringer Getränke AG, zu der neben der namensgebenden Brauerei auch Vöslauer und der Getränkegroßhändler Del Fabro Kolarik gehören.

Man habe nicht zuletzt in der Corona-Krise gesehen, dass sich das soziale Leben gerne an die frische Luft verlagert, dem wolle man gerecht werden, heißt es aus dem Unternehmen. Und damit man beim gemütlichen Zusammensitzen im Park, auf einem Platz oder am Donaukanal nicht ins nächste Geschäft oder Lokal laufen muss, gebe es nun "Drink Now".

Keine Lust auf Konkurrenz

Mit dem Fokus auf trinkfreudige Menschen in der Öffentlichkeit präsentiert sich "Drink Now" als legale Alternative zu jenen Händlern, die vor allem am Donaukanal kühles Bier verkaufen – freilich unangemeldet und ohne Registrierkasse und sonstiger Mühsal.

Das neue Konkurrenzverhältnis dürfte nicht ganz reibungslos funktionieren: Einer der neongelben Lieferanten sei von einem Bierdosenplatzhirsch aufgehalten und nach seinem Auftraggeber gefragt worden, erzählt Sascha Doubek von der Ottakringer Getränke AG dem STANDARD. Dort hat der irreguläre Händler dann auch angerufen: Das Revier sei schon aufgeteilt, man möge sich schleichen.

Kleines Bier oder Wasser: Zwei Euro

Wobei sich das Konzept der Mitbewerber unterscheidet: Bei "Drink Now" kann nur über die App bestellt werden, Käufe direkt beim Lastenrad sind nicht möglich. Lieferungen an Wohnadressen sind zwar möglich, die Besteller müssen allerdings zur Haustür kommen – Stiegensteigen gehört nicht zum Businessplan. Die Fahrer der fünf Lastenräder (sie sind laut Doubek alle angestellt und keine Freiberufler) liefern die Getränke von der Ottakringer Brauerei aus. Versprochen wird eine Übergabe des Trinkguts innerhalb "weniger Minuten", das Geschäftsgebiet ist derzeit noch auf die Wiener Innenstadt beschränkt. Im Sortiment sind Bier, Mineralwasser, Red-Bull-Limo, "Bacardi Breezer Hard Seltzer", Weißer Spritzer und Gin Tonic.

Die Lieferung ist gratis, der Mindestbestellwert liegt bei zehn Euro – auf die kommt man dank der saftigen Preise aber auch schnell: Eine 0,33-Liter-Flasche Ottakringer Helles kommt auf zwei Euro, ein halber Liter Mineralwasser ebenso. Ein Gin-Tonic-Set mit vier Centiliter Gin und einer Viertelliter-Dose Tonic kostet 7,50 Euro.

Bei der Getränkegruppe sieht man das hausinterne Start-up als "ersten Prototyp", sagt Doubek. Wenn es gut läuft, plane man eine Ausweitung des Angebots im Jahr 2022. (sefe, 28.7.2021)