Leo Bassi, der "gefährlichste Clown der Welt", zeigt in Graz sein Mussolini-Solo.

Javier Encinas

Er bezeichnet sich als "gefährlichsten Clown der Welt", und tatsächlich gibt es für die Mächtigen und alle, die Dreck am Stecken haben, einiges zu fürchten, wenn Leo Bassi in die Stadt kommt. Der in New York geborene, in einer französisch-italienischen Zirkusfamilie aufgewachsene Entertainer und Aktionskünstler schont für die Präsentation seiner Anliegen auch den eigenen Körper nicht.

Er campt am Ort des Protests oder teert und federt sich selbst (in seiner Show Vendetta) oder badet in Nutella. Banker-Spielzeugfiguren werden mit dem Hammer plattgemacht. Und in Spanien, wo Bassi lebt, lief er gegen die Wetten dass..?-Show in Fidel-Castro-Montur Sturm, weil Spanier vom Ticketerwerb für die Show ausgeschlossen wurden.

Das Festival La Strada in Graz eröffnet der Anarcho-Künstler morgen, Freitag, im Orpheum (20 Uhr) mit der Soloperformance Me! Mussolini., in der er sich mit dem Erstarken der extremen Rechten auseinandersetzt (in englischer Sprache, empfohlen ab 13 Jahren). Damit ist zugleich ein Clown-Schwerpunkt eröffnet, bei dem Granden wie Anatoli Akerman (Roncalli, Cirque du Soleil, Tim Burton) oder Gardi Hutter auftreten werden.

Akrobatik in der Höh'

Die Sparte Zirkuskunst führt die Compagnie Rhizome an, deren Akrobatinnen in La Spire auf einer Stahlkonstruktion (Open Air am Platz der Versöhnung) Leichtigkeit mit dem Kampf ums Überleben zu verbinden suchen. Hoch hinauf auf Hausfassaden, Balkone oder Parkbäume zieht es auch die Kletterkünstler der französischen Compagnie XY oder die Gruppe Common Ground.

Filigraner wird es beim Berliner Theater Zitadelle und seinen skurrilen Tieren im Lesliehof (Sag mal geht’s noch?) oder bei Bêtes de Foire des Petit théâtre de gestes im kleinen Zirkuszelt im Oeverseepark. (afze, 29.7.2021)