Diesen historischen Palazzo in Florenz hat Knight Frank gerade im Angebot, und damit auch der österreichische Partner Otto Immobilien.

Foto: Knight Frank Tuscany / Otto Immobilien

Ein Zweitwohnsitz in Italien und Frankreich ist derzeit bei Österreicherinnen und Österreichern laut dem Maklerunternehmen Otto Immobilien sehr gefragt. "Die Toskana, der Raum Venedig, die Provence, die Côte d'Azur, aber auch die spanischen Küstenregionen", zählt Martina Gruber vom Otto International Network Management auf. Gründe dafür seien die leichte Erreichbarkeit auch mit dem eigenen Auto sowie die südliche Lage mit ganzjährig milden Temperaturen. "Aber auch Lebensstil und Kultur locken aktuell viele Österreicher an." Ungeachtet der Pandemie seien die Preise in diesen Ländern stabil geblieben.

"In Venedig verkaufen sich die Immobilien derzeit wie warme Semmeln", berichtet Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien bei Otto. Die Preise in der Lagunenstadt liegen aktuell in einer Bandbreite zwischen 6.000 und 20.000 Euro pro Quadratmeter; man beobachte deutliche Anstiege bei Anfragen, Besichtigungen und Verkäufen im Luxussegment.

Neue Luxusplattform

Apropos Luxus: Otto Immobilien launchte mit luxury.otto.at erst im Frühjahr eine neue Plattform für hochpreisige Residenzen. Insgesamt 56 luxuriöse Wohnungen, Häuser und Villen hat man dort derzeit im Angebot, nicht nur in Österreich, sondern eben auch in Italien, Spanien, Frankreich, Portugal, der Schweiz und den Vereinigten Staaten. Dazu weitere mehrere hundert Wohneinheiten in hochpreisigen Neubauprojekten rund um Wien und ebenso in Städten wie Barcelona, New York, Miami und Los Angeles.

Die Auswahl, was also auf der Luxusplattform präsentiert wird und was nicht, wird von den Expertinnen und Experten im Haus anhand mehrerer Kriterien getroffen, erklärt Buxbaum. Ein Kaufpreis von mehr als 700.000 Euro sei ein erster Anhaltspunkt. "Bei Bauträgerprojekten kann es sein, dass wir nur die Luxuswohnungen eines Projekts online stellen. Dafür können auch Wohnungen, die zwar insbesondere wegen ihrer Größe günstiger als 700.000 Euro sind, jedoch in einem Luxusprojekt liegen, ebenso auf unserer Luxusseite Platz finden."

Partner sorgt für viel Angebot

Dass man so viele internationale Objekte auf der Plattform anbieten kann, liegt an der schon seit zehn Jahren laufenden Kooperation mit Knight Frank. Der international tätige Immobiliendienstleister mit Hauptsitz in London ist auf Luxuswohnobjekte spezialisiert. "Deshalb haben wir hier ein überaus reichhaltiges Angebot an geeigneten Luxusobjekten, die wir präsentieren und unseren nationalen Kunden anbieten können."

Einschränkung: Man vermittelt jedenfalls bis auf weiteres nur Kauf-, keine Mietobjekte. "Wir konzentrieren uns aktuell auf den Luxuskaufmarkt. So ist auch unsere Kooperation mit Knight Frank ausgerichtet", sagt Buxbaum. Nachsatz: "Ob es nach Einführung des Bestellerprinzips eine gute Basis für den Luxusmietmarkt gibt, bleibt abzuwarten."

EHL setzt auf Marke EHL

Bei einem anderen großen Wiener Maklerhaus, EHL Immobilien, ist keine Ausgliederung des Luxussegments aus dem allgemeinen Internetauftritt geplant. "EHL ist die mit Abstand stärkste Immobilienmarke Österreichs, wie das auch seit Jahren durch die Markenwertstudie des European Brand Institute bestätigt wird", erklärt Carina Schunker, seit kurzem Leiterin von EHL Wohnen. "Daher ist es für uns ganz klar, dass wir auch im Luxussegment auf diese Marke setzen."

Für Luxusimmobilien gibt es auf der Website ehl.at einen eigenen Bereich, wobei die Zuordnung "nicht immer ganz einfach ist", wie Schunker zugibt. "Luxus wird durch eine Vielzahl von Faktoren – Größe, Lage, Ausstattungsqualität, um nur die wichtigsten zu nennen – definiert." Luxusimmobilien werden aber ohnehin "nicht primär über das Netz angeboten, sondern hier werden gezielt potenzielle Kunden persönlich angesprochen". Das entspreche auch viel mehr dem großen Bedürfnis nach Diskretion, "das in den meisten Fällen seitens der Käufer und/oder der Verkäufer besteht".

Auch Mietobjekte sind dabei

Mietobjekte inkludiert man bei EHL in den Bereich Luxus jedenfalls auch. "Zwar entfällt ein Großteil dieses Segments auf Kaufobjekte", so Schunker. "Aber Konzerne, diplomatische Vertretungen et cetera suchen immer wieder auch sehr hochwertige Objekte zur Miete." Luxus definiere sich "über die Wohn- und Lebensqualität, die ein Objekt oder eine Wohnung bieten, nicht über die Eigentümerschaft".

EHL hat zwar auch ein internationales Netzwerk, Partner BNP Paribas ist allerdings primär mit Gewerbeimmobilien beschäftigt. Man kooperiere aber auch im Wohnbereich mit Partnern, deshalb könne man österreichischen Kunden, die Luxusobjekte im Ausland suchen, "jederzeit zahlreiche sehr hochwertige Immobilien anbieten", sagt Schunker. (Martin Putschögl, 6.8.2021)