Israelische Soldaten hätten "verdächtige Aktivitäten" beobachten, wenig später kam es zu den tödlichen Schüssen.

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Hebron – Nach dem Tod eines elfjährigen Palästinensers im südlichen Westjordanland untersucht Israels Armee den Vorfall. Israelische Soldaten hätten in der Nähe eines militärischen Stützpunktes bei Hebron eine "verdächtigte Aktivität" beobachtet, teilte das Militär am späten Mittwochabend mit. Einige Männer seien aus einem Auto ausgestiegen und hätten im Boden gegraben. Bei einer Untersuchung hätten die Soldaten dort zwei Säcke gefunden, in einem die Leiche eines neugeborenen Babys.

Im Krankenhaus verstorben

Kurz darauf hätten die Truppen ein heranfahrendes Fahrzeug gesehen und seien davon ausgegangen, dass es sich um dasselbe Auto wie zuvor handle. Der Fahrer habe trotz Rufen und Warnschüssen in die Luft nicht angehalten. Daraufhin hätten die Soldaten auf die Reifen geschossen. "Wir untersuchen die Vorwürfe, dass ein jugendlicher Palästinenser durch die Schüsse getötet wurde", hieß es in der Mitteilung der Armee. "Der Vorfall wird durch ranghohe Kommandanten geprüft." Auch die Militärpolizei sei an der Untersuchung beteiligt.

Nach palästinensischen Medienberichten saß der Bub im Auto seines Vaters, als er tödlich verletzt wurde. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, er sei später im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben.

Palästinensische Medien berichteten zu dem Hergang, Anrainer hätten ein Neugeborenes auf einem Friedhof bei Hebron beigesetzt. Nach der Ausgrabung durch die Soldaten seien sie von den Behörden informiert worden, dass sie zurückkommen und das Kind erneut begraben sollten. (APA, 29.7.2021)