75,6 Prozent der Menschen ab zehn Jahren sagen, sie hören Radio – im Schnitt 192 Minuten pro Tag.

Foto: iStock, VladimirFLoyd

Wien – 75,6 Prozent der Menschen in Österreich ab zehn Jahren sagen, sie hören Radio, im Schnitt 192 Minuten pro Tag. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Radiotest 2020/2021 hervor. Damit hörten sie acht Minuten kürzer Radio als im Vergleichszeitraum 2019/2020, damals lag die Radio-Reichweite österreichweit bei 76,2 Prozent.

Für den Radiotest führten die Marktforscher von GfK zwischen Juli 2020 und Juni 2021 rund 21.300 Interviews mit Menschen ab zehn Jahren, 9.544 Interviews in der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahre. Reichweiten-Prozentwerte beziehen sich auf die Bevölkerung oder Zielgruppe, Marktanteile geben den Anteil an den gehörten Radiominuten an.

Die ORF-Radios erreichten eine Gesamt-Tagesreichweite (Hörerinnen und Hörer ab zehn Jahren, Montag bis Sonntag) von 61,4 Prozent und verloren damit 0,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die Privatradios verlieren signifikant auf 26,4 Prozent Tagesreichweite gegenüber 27,3 Prozent beim Radiotest 2019/2020. Signifikant verloren haben österreichweit im Gesamtpublikum auch die ORF-Regionalradios (von 29,7 auf 28,3 Prozent Reichweite), die RMS-Sender (von 26,6 auf 25,7 Prozent), Kronehit und Fellners Radio Austria.

Ö1 legt signifikant zu, Ö3 verliert Reichweite

Nur wenige Radiosender konnten ihre Reichweiten in den zwölf Monaten von Juli 2020 bis Juni 2021 im Jahresvergleich statistisch signifikant steigern. Ö1 etwa legte laut Radiotest bundesweit beim Gesamtpublikum und in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen signifikant zu, ebenso die Privatradios aus dem RMS-Verbund in Vorarlberg und in der Steiermark (in der werberelevanten Zielgruppe) sowie FM4 in Kärnten.

Ö3 ist wieder reichweitenstärkster Sender beim Publikum ab zehn Jahren, verlor aber von 31,9 auf 31,5 Prozent. Ö1 legte signifikant zu und liegt jetzt bei 10,8 Prozent (Vergleichszeitraum: 10,0 Prozent). FM4 steigerte sich leicht um 0,2 Prozentpunkt auf aktuell auf 3,4 Prozent. Die ORF-Regionalsender verloren österreichweit 1,4 Prozentpunkte und liegen bei 28,3 Prozent Tagesreichweite.

Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen weist der Radiotest ein Minus für die ORF-Sender aus: aktuell 50,9 Prozent Tagesreichweite gegenüber 52,3 Prozent im Vergleichszeitraum, die Privatradios steigerten sich hier leicht von 34 Prozent auf 34,1 Prozent. Ö3 kommt bei den 14- bis 49-Jährigen auf 35,8 Prozent, das bedeutet ein Minus von 1,3 Prozentpunkten gegenüber 2019/2020. Ö1 legte auch hier signifikant zu und kommt aktuell auf 6,6 Prozent Tagesreichweite gegenüber 5,8 Prozent im Vergleichszeitraum, FM4 kommt auf ein Plus von 0,3 Prozentpunkten und liegt aktuell bei 5,3 Prozent.

Für die ORF-Regionalradios weist der Radiotest in dieser Zielgruppe ein statistisch signifikantes Minus aus: 13,7 Prozent gegenüber 15,2 Prozent. Für die von der RMS vermarkteten Privatradios bleibt die Tagesreichweite bei 33,5 Prozent stabil. Kronehit kam auf hier auf 14 Prozent nach 14,4 Prozent im Vergleichszeitraum.

Marktanteile

74 Prozent der Marktanteile gingen in der Gesamtzielgruppe ab zehn Jahren an die ORF-Sender, 2019/2020 waren es 75 Prozent. Die ORF-Regionalsender kamen auf 34 Prozent Prozent (im Vergleich zu 35 Prozent) vor Ö3 mit 30 Prozent (2019/2020: 31 Prozent). Ö1 legte von acht Prozent auf neun Prozent Marktanteil zu. Die Privatsender kamen auf 24 Prozent Marktanteil gegenüber 25 Prozent im Vergleichszeitraum. Kronehit war mit sechs Prozent Marktanteil stabil.

In der jüngeren Zielgruppe (14- bis 49-Jährige) liegen die ORF-Radios bei 62 Prozent Marktanteil, 2019/2020 waren es noch 65 Prozent. Die Privatradios kommen auf 36 Prozent gegenüber35 Prozent. Ö3 verlor bei den Marktanteilen zwei Prozentpunkte und liegt nun bei 40 Prozent. Ö1 legte hier um einen Prozentpunkt auf vier Prozent zu. Steigern konnten sich österreichweit auch Privatsender 88.6, Radio Arabella und Antenne Vorarlberg. Kronehit als stärkster Privatradiosender liegt in der werberelevanten Zielgruppe stabil bei elf Prozent. (red, APA, 29.7.2021)