Wie kann die Pensionslücke geschlossen werden?

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Es ist ein Problem, das vor allem die Frauenpolitik betrifft, und es ist eines, das Österreich nicht und nicht mit dem gebotenen Druck in Angriff nimmt: Frauenpensionen sind Schmalspurpensionen und im Schnitt um fast 42 Prozent niedriger als jene der Männer. Die Schere wird kaum kleiner.

Das ist ein echtes Problem. 850 Euro haben oder nicht kann schnell zur Existenzfrage werden. Frauen landen viel eher in der Armutsfalle, vor allem wenn sie alleinerziehend sind. Das Problem ist systemimmanent. Verschiedene Zahlen bestätigen das. Wird eine Familie gegründet, steckt zuallererst die Partnerin zurück. 25 Prozent der Frauen zwischen 25 und 49 Jahren ohne Kinder arbeiten in Teilzeit, jedoch 74 Prozent der Mütter. Männer erhöhen ihre Arbeitszeit in der Regel nach der Geburt eines Kindes. Dass so viele Frauen in schlechter bezahlten Branchen werken, ist Teil der Wahrheit.

Kindererziehungszeiten anrechnen

Es gibt einige Ansätze, wie man etwas ändern kann. Das Steuersystem umkrempeln, um Teilzeit weniger attraktiv zu machen, wäre eine Idee. Eine bessere Bewertung der Kindererziehungszeiten eine andere. Auch eine finanzielle Aufwertung von Frauenjobs im staatlichen Bereich wäre eine Möglichkeit oder verpflichtendes Pensionssplitting.

Dass in der Sache so wenig weitergeht, hat auch mit dem konservativen Familienbild und fehlenden flächendeckenden Betreuungseinrichtungen zu tun. Das fällt besonders jungen Frauen auf den Kopf. Und das muss sich schleunigst ändern. (Regina Bruckner, 30.7.2021)