Die RBI verzeichnet einen Gewinnanstieg von 66 Prozent im ersten Halbjahr 2021.

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Die nachlassenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben der Raiffeisen Bank International (RBI) im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung beschert. Vor allem wegen geringerer Risikovorsorgen schnellte der Überschuss der Bank um 66 Prozent auf 612 Millionen Euro in die Höhe. "Wir sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sehr zufrieden", sagt RBI-Vorstandschef Johann Strobl unter Verweis auf die von 312 auf 110 Millionen Euro gesunkenen Risikokosten.

Mit Zuversicht blickt der Bankchef auch auf den weiteren Jahresverlauf. "Aufgrund der erfreulichen Entwicklungen bei der Kreditnachfrage und den Risikokosten passen wir unseren Ausblick an." Nun erwartet Strobl für das Gesamtjahr 2021 ein Kreditwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Zugrunde gelegt ist dabei, dass es im zweiten Halbjahr zu keinen "strengen Lockdowns" mehr kommen werde. Nicht enthalten in dieser Prognose ist zudem die Entwicklung der tschechischen Equa Bank, deren Kauf im ersten Halbjahr abgeschlossen wurde.

An mittelfristigen Zielen wie einer Kosten-Ertrags-Quote von rund 55 Prozent hält die Bank fest. Zwischen 20 und 50 Prozent des Konzernergebnisses sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Währungsabwertungen

Im ersten Halbjahr verringerten sich die Betriebserträge verglichen mit der Vorjahresperiode um drei Prozent auf 2,64 Milliarden Euro. Dabei reduzierte sich der Zinsüberschuss um acht Prozent auf 1,57 Milliarden Euro, hervorgerufen durch Zinssenkungen in manchen Ländern mit Tochterbanken sowie Währungsabwertungen, insbesondere in Russland und der Ukraine. Im Gegenzug erhöhte sich der Provisionsüberschuss um elf Prozent auf 932 Millionen Euro. Treiber waren dabei gestiegene Transaktionen im Zahlungsverkehr und Fremdwährungsgeschäft.

Zudem verpasst sich die Bank mit dem schwarz-gelben Logo einen grünen Anstrich im Anleihebereich. Das Green-Bond-Programm sei auf die Tochterbanken der RBI in Osteuropa ausgerollt, wodurch im ersten Halbjahr grüne Anleihen mit einem Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro emittiert wurden. Dies mache RBI "zum größten Emittenten von grünen Anleihen in diesen Ländern", betont Strobl. (aha, 30.7.2021)