Die Bank-Austria-Mutter Unicredit gibt sich zufrieden mit den Ergebnissen.

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Mailand – Die Bank-Austria-Mutter Unicredit hat das erste Halbjahr 2021 mit einem Gewinn von 1,921 Milliarden Euro abgeschlossen. Im Vergleichszeitraum 2020 hatte das Mailänder Geldhaus noch einen Verlust von 2,28 Milliarden Euro verzeichnet. Allein im zweiten Quartal 2021 meldete die Bank einen Gewinn von 1,03 Milliarden Euro, nach einem Plus von 420 Millionen Euro vor Jahresfrist, wie Unicredit am Freitag mitteilte.

"Solide Fundamentaldaten"

Im Heimatmarkt Italien verdiente Unicredit mit 357 Millionen Euro mehr als dreimal so viel als im Vorjahr. Die Risikovorsorge für faule Kredite lag deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die zweitgrößte italienische Bank rechnet im Gesamtjahr 2021 mit Erträgen von 17,1 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 3 Milliarden Euro. Die Kosten dürften im Gesamtjahr 9,9 Milliarden Euro betragen.

"Unicredit verfügt über solide Fundamentaldaten, die auf ihrer einzigartigen geografischen Präsenz, der Stärke ihres Vertriebsnetzes und der Stärke ihrer Bilanz beruhen. Diese Elemente bilden eine hervorragende Grundlage für die Verbesserung der Ergebnisse und die Schaffung langfristiger Werte für alle unsere Aktionäre", so CEO Andrea Orcel im Quartalsbericht der Gruppe. Im vierten Quartal will die Bank ihren strategischen Entwicklungsplan vorstellen.

Gespräche über Übernahme von Monte dei Paschi

"Wir haben erste, aber bedeutende Fortschritte bei der Vereinfachung des Geschäfts gemacht, um schneller und transparenter arbeiten zu können. Wir haben noch viel zu tun und wir werden uns auf die kontinuierliche Reduzierung der Komplexität und die Beschleunigung des Digitalisierungsprozesses konzentrieren, um sicherzustellen, dass das Interesse des Kunden immer im Mittelpunkt all unserer Entscheidungen steht", sagte der CEO.

"Es gibt ein enormes Potenzial, das bei Unicredit ausgeschöpft werden kann, und ich freue mich mit Begeisterung auf die Möglichkeiten, die die Zukunft bietet", so Orcel. Der CEO hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, exklusive Gespräche mit dem italienischen Wirtschaftsministerium für die Übernahme von "ausgewählten Teilen" der staatseigenen Krisenbank Monte dei Paschi zu führen. Es gebe noch keine Einigung, welche Teile dies sein könnten, erklärte er. Die Verhandlungen dürften sich über die kommenden Wochen erstrecken. (APA, 30.7.2021)