Die Preisanstiege auf dem österreichischen Immobilienmarkt dürften noch eine Zeitlang weitergehen, erwartet man bei Raiffeisen Research. Bewegung bei den Zinsen wird erst für 2025 erwartet, Anleger und Investoren sind deshalb weiterhin sehr aktiv am Immobilienmarkt. Preisanstiege wie im Vorjahr seien deshalb 2021 realistisch, das würden die fundamentalen Daten zeigen – auch wenn bei der Wohnungsproduktion langsam ein Überangebot drohe, "besonders dann, wenn die starke Nachfrage nachlässt", hieß es auf einer Pressekonferenz.

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Corona hat aber eben auch zu einer gestiegenen Nachfrage nach Außenflächen und Häusern im Grünen geführt, was man bei Raiffeisen Research mithilfe einer errechneten "Balkonprämie" untermauerte: Der Aufschlag für eine Freifläche habe sich im Jahr 2020 gegenüber 2019 um rund zehn Prozent erhöht, erklärte Analyst Caspar Engelen. "Das kann natürlich einerseits bedeuten, dass die Außenflächen größer wurden, andererseits aber auch, dass mehr dafür bezahlt wurde."

Traum vom Eigentum auf dem Land

Der Wunsch nach einem Eigenheim ist in Österreich jedenfalls weiter stark ausgeprägt, das zeigt auch eine aktuelle Erhebung des Immokreditvermittlers Interhyp AG unter 1000 Befragen. 73 Prozent der Mieterinnen und Mieter wünschten sich eine eigene Immobilie, und das am liebsten auf dem Land. Traumimmobilie Nummer eins ist demnach das freistehende Einfamilienhaus, das sich 63 Prozent der Befragten wünschen. Der Weg zum Eigenheim wird allerdings als schwierig empfunden. So haben 84 Prozent der befragten Mieter Angst vor den hohen finanziellen Belastungen beim Eigentumserwerb. 78 Prozent fürchten sich vor Zusatzkosten, 70 Prozent befürchten, Kompromisse beim Traumhaus eingehen zu müssen. 72 Prozent scheuen sich zudem vor dem Aufwand bei der Finanzierung.

Unter den befragten Eigentümern beklagten rund 35 Prozent hohe Belastungen, 32 Prozent notwendige Kompromisse beim Objekt und 29 Prozent den hohen Aufwand bei der Kreditsuche. Beim Eigentumserwerb ist zudem vor allem private Unterstützung ausschlaggebend. So könne sich ein Drittel der Eigentümer den Wohnungskauf ohne private Unterstützung in Form von Erbschaften, Schenkungen oder Privatkrediten nicht leisten. (mapu, 31.7.2021)