Die Wirtschaft in Österreich wächst wieder kräftig.

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Die Wirtschaft in Österreich wächst wieder kräftig. Der Absturz hierzulande war in den vergangenen Monaten besonders dramatisch. Nun geht es im Gleichklang mit anderen Ländern aus der Krise heraus. Stabile Aussichten also, wenn nicht wieder die Pandemie dazwischenfunkt. Ganz grobe Schnitzer hat die Regierung nicht gemacht. Alles paletti also, wie wir es von Regierungsmitgliedern regelmäßig hören?

Natürlich nicht. Zum einen wird das deutliche Anziehen der Teuerung mit Argusaugen beobachtet. Das muss auch sein, ein zu starker Anstieg könnte das Wachstums abwürgen. Noch sind die steigenden Preise kein Problem. Die Europäische Zentralbank (EZB), die oberste Preisexplosionsentschärfungsbehörde (Handelsblatt), gibt zu Recht Entwarnung.

Wo brennt's?

Jetzt gilt: Fürchten wir uns nicht vor dem Falschen und schauen wir dorthin, wo es wirklich brennt. Gerade in Österreich kann man sich mit dem Erreichten nicht zufriedengeben. Wir sollten endlich danach streben, zu den Besten zu gehören, anstatt uns zurückzulehnen, wenn wir nicht schlechter als andere sind. Dafür braucht es Reformen. Dringender als je zuvor. Hohe Arbeitskosten, viel Bürokratie, manchmal schwerfällige Behörden: Handlungsbedarf gibt es mehr als genug.

Und das Jammern muss aufhören: Während Wirtschaftsfunktionäre klagen, die Betriebe würden durch die aktuellen Herausforderungen beim Klimaschutz überfordert, sind viele Unternehmen schon weiter. Sie nehmen Geld in die Hand, bauen Photovoltaikanlagen oder stellen Fuhrparks um. Oft unterstützt mit Geld der Steuerzahler und Steuerzahlerinnen, die ebenfalls wollen, dass umgesteuert wird.

Während viele Politiker sich nicht sagen trauen, was alles kommen wird, sind Bürger und Unternehmer längst mittendrin in der Transformation. Jetzt darf sich die Regierung wirklich beherzt an echte Reformen heranwagen. (Regina Bruckner, 30.7.2021)