Am Ende wird die Verantwortung auf die Bürger übertragen.

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In Deutschland zahlen die Mieter den CO2-Preis auf ihren Öl- und Gasverbrauch allein, das steht nun fest. Lange hatte es nach einer 50:50-Aufteilung zwischen Mieter und Vermieter ausgesehen. Diese Aufteilung wäre logisch gewesen. Denn der CO2-Preis soll unter anderem als Investitionsanreiz für Eigentümer und Vermieter dienen. Wer immer noch auf fossile Brennstoffe setzt, dem sollte so lange Feuer unterm Hintern gemacht werden, bis er auf klimaneutralere Alternativen setzt. Gleichzeitig hätte die 50:50-Aufteilung ja auch dazu geführt, dass Mieter über ihr Heizverhalten noch mehr zur Verantwortung gezogen würden.

Was kümmert es die Vermieter?

Jetzt, da Mieter allein den Preis zu bezahlen haben, ist das ganze System ad absurdum geführt. Denn als Mieter kann man sich nicht gegen die Heizung wehren, die man nun einmal in der Wohnung hat. Und was kümmert es jetzt Vermieter, wie viel ihre Mieter zu bezahlen haben?

Es ist ein beliebtes Muster beim vermeintlichen Kampf gegen den Klimawandel: Am Ende wird die Verantwortung auf die Bürger übertragen. Und die, die in erster Linie dafür verantwortlich sind, kommen ungeschoren davon.

Gedacht als zweigleisige Abgabe

Wer ab 2022 in Österreich die Kosten übernehmen muss, ist noch unklar. Der CO2-Preis ist als zweigleisige Abgabe gedacht, also sollten auch die Kosten so verteilt werden. Es besser zu machen als der Nachbar, das ist doch ein Ansporn. (Thorben Pollerhof, 2.8.2021)