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2017 war Monte Paschi am Boden und musste von der italienischen Regierung gerettet werden.

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Im Zuge der möglichen Übernahme der italienischen Krisenbank Monte Paschi di Siena (MPS) könnte die Bank-Austria-Mutter Unicredit 1.250 der insgesamt 1.400 Filialen des toskanischen Geldhauses übernehmen. Weitere 110 Filialen, die sich vor allem in den Regionen Emilia Romagna, Apulien und Sizilien befinden, sollen wegen Überschneidungen mit bereits bestehenden Filialen, gegen die sich die Kartellbehörde wehren würde, nicht übernommen werden, berichtete die Zeitung "La Stampa" am Dienstag.

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Die Bank aus der toskanischen Stadt Siena wurde krisenbedingt verstaatlicht.
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Weitere 40 Filialen sollen bereits im Rahmen des MPS-Entwicklungsplans geschlossen werden. Die Regierung ist angeblich bereit, einen staatlichen Fonds mit rund einer Milliarde Euro zu finanzieren, um die Frühpensionierung von etwa 6.000 MPS-Mitarbeitern zu ermöglichen, berichtete "La Stampa". Wirtschaftsminister Daniele Franco wird am Mittwoch im Parlament über den Stand der Übernahmegespräche berichten.

Verstaatlichte Krisenbank

Die MPS ist krisenbedingt verstaatlicht worden. Am Montag begann die Unicredit eine Due-Diligence-Prüfung bei der MPS. Dabei sollen vor allem Kredite unter die Lupe genommen werden. Der MPS-Aufsichtsrat startet am Donnerstag eine interne Analyse über eine etwaige Übernahme.

Monte Paschi und Bank Austria könnten Schwestern unter dem Dach der Konzernmutter Unicredit werden.
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Am vergangenen Donnerstag hatte Unicredit-Konzernchef Andrea Orcel berichtet, exklusive Gespräche mit der italienischen Regierung wegen einer Übernahme von "ausgewählten Teilen" der MPS zu führen. Es gebe noch keine Einigung, welche Teile das sein könnten, erklärte Orcel. Die Verhandlungen dürften sich über die kommenden Wochen erstrecken. Die italienische Regierung musste Monte Paschi 2017 mit mehr als fünf Milliarden Euro unter die Arme greifen und ist mit 64 Prozent beteiligt. Spätestens Mitte 2022 soll der Staat die Anteile verringern. (APA, 3.8.2021)