Gerry Foitik vom Roten Kreuz fordert stellvertretend für den Dachverband der großen Hilfsorganisationen eine einheitliche Regelung für etwaige Corona-Impfverpflichtungen vor Neueinstellungen im Gesundheitsbereich.

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Wien – Könnte die personell ohnehin angespannte Lage in der Pflege mit einer Impfpflicht bei Neueinstellungen noch mehr unter Druck geraten? Was, wenn potenzielles neues Pflegepersonal, das ohnehin händeringend gesucht wird, sich nicht gegen Corona impfen lassen will? Die Antworten auf diese Fragen fallen in der Branche höchst unterschiedlich aus, wie Ö1 am Dienstag berichtete.

Vereinzelt fürchtet man negative Effekte: So sagte etwa Markus Mattersberger vom gemeinnützigen Bundesverband "Lebenswelt Heim", dass eine Impfpflicht seiner Meinung nach nicht ohne Folgen wäre. Bei zusätzlichen Verpflichtungen müsse man sich überlegen, wie man die Attraktivität des Berufs verbessern könne. Es brauche eine Gegenleistung, etwa in Form von mehr Geld und besseren Arbeitsbedingungen. Für unberechtigt hält die Sorge vor einer Zuspitzung der Personalsituation wiederum Markus Schwarz vom gewerblichen Pflegeeinrichtungsbetreiber Senecura.

Hauptsache überall gleich

Dass eine Impfpflicht für neu eintretende Pflegekräfte die Personalsituation verschärfe, glaubt Gerry Foitik, Mitglied der Geschäftsleitung des Roten Kreuzes, nicht. Das Rote Kreuz hat derzeit den Vorsitz des Dachverbands der großen Hilfsorganisationen inne, und in dieser Funktion fordert Foitik eine bundeseinheitliche Regelung einer etwaigen Impfpflicht – egal wie diese aussieht, also ganz gleich, ob es nun zu einer Impfpflicht für Neueinstellungen kommt oder nicht. Ein Fleckerlteppich würde nur Probleme mit sich bringen, meint Foitik. (spri, 3.8.2021)