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Martin Perscheid wollte mit seinen Cartoons nicht nur spielen, sondern "zubeißen".

Foto: Uwe Zucchi / dpa / picturedesk.com

Der deutsche Cartoonist Martin Perscheid ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Das melden die Caricatura-Galerie in Kassel und der Lappan-Verlag im Namen seiner Familie. Perscheid habe den langen Kampf gegen den Krebs verloren, heißt es bei der Online-Meldung von Caricatura. "Dieser Verlust ist dramatisch. Wir verlieren mit Martin Perscheid nicht nur einen der besten und populärsten Zeichner der Komischen Kunst, sondern auch ein Vorbild und einen Wegbereiter – und einen Freund. Wir trauern mit seiner Familie und mit seinen vielen Fans", sagt Martin Sonntag, Leiter der Caricatura-Galerie.

Martin Perscheid stammte aus Wesseling bei Köln, wo er lebte und bis zu seinem Tod arbeitete. Sein erstes Buch erschien 1995 im Lappan-Verlag, zuvor wurden seine Arbeiten bereits in vielen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Unter dem Titel "Perscheids Abgründe" schuf er über 4.300 Cartoons und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Max & Moritz-Preis" für die beste deutsche Comic-Serie.

Zubeißen

Antje Haubner, die Programmleiterin des Lappan-Verlags, erinnert an Perscheids schwarzen Humor: "Er wollte mit seinen Cartoons nicht nur spielen, sondern zubeißen. Dort, wo es wehtut und wo andere sich lieber wegducken, weil es kaum auszuhalten ist. Wir trauern um einen der größten deutschen Cartoonisten."

"Seine Furchtlosigkeit vor Blicken in menschliche Abgründe des Sexismus, Rassismus, der Ignoranz, Korruption und Dummheit und wie er all das mit beißendem Spott und rabenschwarzem Humor in Cartoons einfing, war einzigartig", würdigt ihn ein Nachruf des Carlsen-Verlags. (red, 5.8.2021)