Kräuter saß von 1991 bis 2013 für die SPÖ im Nationalrat und war von 2013 bis 2019 Volksanwalt.

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Der ehemalige Volksanwalt, langjährigen Nationalratsabgeordnete und frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter ist am Samstag überraschend verstorben. Der 64-Jährige war bei einer Wanderung in den Schladminger Tauern plötzlich zusammengebrochen und rund zehn Meter über einen Abhang abgestürzt.

Kräuter war gegen 10.30 Uhr mit einer Gruppe vom Reisachsee über die Preintalerhütte in Richtung des unteren Sonntagskarsees unterwegs, als er aufgrund einer plötzlichen Erkrankung stürzte. Ein Bekannter leistete sofort Erste Hilfe und verständigte einen Hüttenwirt, der die Rettung alarmierte. Doch der Notarzt konnte nur noch den Tod des Politikers feststellen.

Zahlreiche SPÖ-Politiker, darunter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig reagierten bestürzt auf die Nachricht und drückten Kräuters Angehörigen ihr Beileid aus.

Auch das Kollegium der Volksanwaltschaft zeigte sich tief betroffen. Der derzeitige Vorsitzende Walter Rosenkranz (FPÖ) würdigte auch namens der Kollegen Werner Amon (ÖVP) und Bernhard Achitz (SPÖ) Kräuters "soziales Engagement und seinen Gerechtigkeitssinn", das dieser "bis zuletzt noch als Mitglied der Heimopferrentenkommission der Volksanwaltschaft" gezeigt habe. Achitz, Kräuters Nachfolger in dieser Position, schrieb auf Twitter, Kräuter sei immer auf der Seite der Gerechtigkeit gestanden.

Kräuter wurde am 30. Dezember 1956 in Leoben geboren. Nach der Matura 1976 schloss er 1985 sein Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz ab. Er war von 1991 bis 2013 Abgeordneter zum Nationalrat und ab 2008 langjähriger SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Anschließend wechselte er in die Funktion des Volksanwalts, die er bis 2019 bekleidete. Er war verheiratet und zweifacher Vater. (APA, red, 7.8.2021)