Online seinen Einkauf zu erledigen wird immer attraktiver, auch für Investoren.

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Der Boom bei gelieferten Waren – inzwischen steigen auch die Lieferungen klassischer Supermarkt-Einkäufe an – holt auch große Unternehmen an Bord. So ist nun die oberösterreichische Verpackungsfirma Greiner beim Wiener Start-up temprify eingestiegen. Damit wolle man "dort hinsehen, wo die Zukunft passiert". Wie viel die Minderheitenbeteiligung den Oberösterreichern Wert ist, wollten sie nicht verraten. Auf Anfrage war von einem mittleren sechsstelligen Betrag die Rede.

Investition in die Zukunft

Greiner will das Know-how und die Infrastruktur eines Konzerns mit der Innovationskraft und der Agilität eines Start-ups verbinden, teilte die Firma am Montag mit. Man setze "einen wichtigen strategischen Schritt". Man will mit der Investition auf ein geändertes Kundenverhalten reagieren und seine Geschäfte vorantreiben.

Das 2018 gegründete Wiener Start-up bietet als erstes Unternehmen Transport-Kühlboxen als Trockeneis-freies Gesamtsystem an. Diese gewährleisten die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Kühlkette für online bestellte Lebensmittel. Das System wurde speziell für die Bedürfnisse des E-Commerce bei der taggleichen Auslieferung von Kühl- als auch Tiefkühllebensmitteln entwickelt, teilte Greiner weiters mit. "Das Start-up bietet damit im Gegensatz zu bisherigen Letzte-Meile-Lösungen eine kostengünstige und klimaschonende Alternative an, ganz ohne aktive Kühlung und Trockeneis."

Weitere Investitionen nicht ausgeschlossen

So soll das "Problem der letzten Meile" im Lebensmittelbereich minimiert werden. Diese ist derzeit wegen der notwendigen aktiven Kühlung sehr teuer. Die aktuelle temprify-Lösung soll nun auch mit dem Geld von Greiner weiterentwickelt werden. "Wir sind überzeugt, gemeinsam mit Greiner langfristig Technologieführer in einem stark wachsenden Markt zu werden sowie international und branchenübergreifend einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen letzten Meile leisten zu können", so Moriz Lanzerstorfer, Geschäftsführer von temprify. Greiner-Vorstandschef Axel Kühner hielt fest, sich weiterhin um Minderheitsbeteiligungen in der Gründerszene umzuschauen. (APA, 09.08.02021)