Die Luft ist ganz offensichtlich raus: Gab es Anfang des Jahres noch ein regelrechtes Griss um die Corona-Impfung, können sich mittlerweile alle, die wollen, stechen lassen – doch offenbar will niemand mehr so richtig.

Wurden Anfang Juli an starken Tagen mehr als 100.000 Personen geimpft, sind es aktuell nicht einmal mehr halb so viele.
Foto: APA/EXPA/JFK

Die 60-Prozent-Marke bei den Erststichen wurde noch immer nicht geknackt, die gesetzten Stiche werden von Woche zu Woche weniger. Wurden Anfang Juli an starken Tagen mehr als 100.000 Personen geimpft, sind es aktuell nicht einmal mehr halb so viele. Das Ziel der Regierung, mehr als 80 Prozent der Bevölkerung zu immunisieren, wirkt also so weit entfernt wie schon lange nicht mehr.

Die Masse jener, die sich stechen lassen wollte und dafür in große Zentren gepilgert ist, hat das bereits getan. All jene, die prinzipiell einer Impfung gegenüber positiv gestimmt sind, aber keine Lust auf lange Anfahrten, komplizierte Anmeldungen oder fixe Termine haben, müssen jetzt mit niederschwelligen Angeboten im Einkaufszentrum, in der Schule oder im Bus abgeholt werden – je näher an der Lebensrealität, desto besser.

Doch diese Gruppe ist klein. Immer wichtiger wird es, jene zu erreichen, die skeptisch sind. Besonders Jugendliche, die das Virus nicht als Gefahr für sich selbst wahrnehmen, müssen besser informiert werden. Das kann nur auf Augenhöhe mit Peers aus derselben Altersgruppe oder der eigenen Community erfolgen. Sonst wird die Impfquote noch lange auf derart niedrigem Niveau herumgrundeln. (Oona Kroisleitner, 10.8.2021)