Das Innenministerium bündelt weitere Ressourcen im Kampf gegen die Schlepperei.

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Wien/Eisenstadt – Das Innenministerium stockt die Zahl der Beamten zur Grenzsicherung im Burgenland auf. 27 Polizistinnen und Polizisten aus den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und Salzburg verstärken den Einsatz an der burgenländischen Grenze, gab Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. "Die Maßnahmen im Burgenland dienen der Schleppereibekämpfung, um die Routen unattraktiv zu machen", so der Minister.

Fremdenpolizei und Spezialisten im Grenzdienst

Die zusätzlichen Kräfte seien notwendig, um den verstärkten Grenzeinsatz des Bundesheers entsprechend strukturieren zu können – die Zahl der Soldaten wurde erst kürzlich von 600 auf bis zu 1.000 aufgestockt, so das Innenministerium. "Wir arbeiten aber auch auf internationaler Ebene eng mit den Staaten des Westbalkans zusammen, um den Zweig der organisierten Kriminalität bei der Schlepperei zu bekämpfen", sagte Nehammer. Bei den eingesetzten Polizeibeamten handelt es sich um Spezialisten im Bereich Grenzdienst und Fremdenpolizei.

Bewährt habe sich auch der Einsatz von Drohnen, hieß es aus dem Innenressort. Bisher seien bereits mehr als 500 Flugstunden absolviert worden. Im Kampf gegen die Schlepperei und illegale Migration wurden seit Jahresbeginn bereits 1,5 Millionen Einsatzstunden von Polizisten an der Grenze geleistet. Außerdem habe man seit Jahresbeginn mehr als 200 Schlepper festnehmen können, sagte Gerald Tatzgern, der Leiter des Büros zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Schlepperei im Bundeskriminalamt, zur APA. Das entspreche einer Steigerung um rund 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Möglich geworden sei das unter anderem aufgrund der verstärkten Maßnahmen, aber auch wegen der verstärkten grenzübergreifenden Zusammenarbeit.

Schlepper vermehrt auf Tiktok

Auffallend sei, dass Schlepper die sozialen Netzwerke als "zentrale Plattform für die Werbungen" nutzen. Immer häufiger werde dabei die Plattform Tiktok verwendet, um Menschen für Schleppungen anzusprechen. Schlepper würden dort als vertrauenswürdig präsentiert, so Tatzgern. Die Behörden würden auch diesen Hinweisen nachgehen und entsprechende Ermittlungen und Maßnahmen setzen. (APA, 11.8.2021)