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Am 26. September wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt.

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Nur zwölf Prozent der Deutschen würden CDU-Chef direkt zum Kanzler wählen.

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Berlin – Die Union hat in einer neuen Forsa-Umfrage zur deutschen Bundestagswahl erneut verloren, während die SPD dazugewinnt und nun knapp hinter den Grünen liegt. In dem am Mittwoch veröffentlichten RTL/NTV-Trendbarometer kommen CDU/CSU auf 23 Prozent, das sind drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Grünen bleiben bei 20 Prozent. Dahinter liegt die SPD mit 19 Prozent, die drei Punkte zulegt. Laut Forsa ist das für die Sozialdemokraten der beste Umfragewert seit 2018.

Die FDP verliert einen Punkt und käme auf zwölf Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Linkspartei gewinnt einen Punkt auf sieben Prozent. Die AfD bleibt bei zehn Prozent, die sonstigen Parteien bei neun. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 26 Prozent. Deutschland wählt am 26. September einen neuen Bundestag.

Koalitionen aus zwei Parteien ohne Mehrheit

Nach der jüngsten Umfrage hätte weder die derzeitige Koalition aus Union und SPD noch Schwarz-Grün eine regierungsfähige Mehrheit. Rein rechnerisch würde es für eine sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP reichen, für eine Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP sowie für ein Bündnis aus Grünen, SPD und Linkspartei.

Bei der Kanzlerpräferenz kann SPD-Kandidat Olaf Scholz gegenüber der Vorwoche fünf Punkte hinzugewinnen. Für ihn würden 26 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmen, könnten sie den Regierungschef oder die Regierungschefin direkt wählen. Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock verliert zwei Punkte und kommt auf 16 Prozent. Unionskandidat Armin Laschet büßt drei Punkte ein und rutscht auf zwölf Prozent.

Söder beliebter als Laschet

CSU-Chef Markus Söder wäre aus Sicht vieler Wählerinnen und Wähler der bessere Kandidat der Union. 40 Prozent würden ihm bei einer Direktwahl die Stimme geben – das sind mehr als dreimal so viele wie bei Laschet. Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) machen vor allem Laschet für die schlechten Werte der Union verantwortlich. Die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, Laschet solle zugunsten Söders auf die Kanzlerkandidatur verzichten. 35 Prozent meinen, er solle an seiner Bewerbung festhalten. 59 Prozent der CDU-Anhänger und 64 Prozent der CSU-Anhänger fänden es richtig, wenn Laschet die Kanzlerkandidatur Söder überlassen würde.

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Für die Erhebung im Auftrag von RTL und NTV befragten die Meinungsforscher von Forsa zwischen 3. und 9. August 2.509 Wahlberechtigte. Die statistische Fehlertoleranz beträgt plus/minus 2,5 Prozentpunkte. (APA, 11.8.2021)