Schon 41 Habichtskäuze aus Schönbrunn wurden wiederangesiedelt. Im Herbst soll ein weiteres Jungtier dazukommen.

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Wien – Ein kleiner Habichtskauz, der im März im Tiergarten Schönbrunn in Wien geschlüpft ist, wird ausgewildert und kehrt in seine eigentliche Heimat, die niederösterreichischen Wälder, zurück. Momentan gibt es noch eine Art Übergangsphase, die junge Eule wird im Wildnisgebiet Dürrenstein auf ihr Leben in der Wildbahn vorbereitet. In Österreich war der Habichtskauz bereits ausgerottet, aktuell gibt es aber wieder 30 Brutpaare im Land, zu denen das neue Jungtier dazustoßen wird.

"Seit 2009 wildern wir den Nachwuchs aus Zoos und Vogelstationen aus. Gemeinsam erhalten wir diese gefährdete Eule in menschlicher Obhut und sorgen dafür, dass der Habichtskauz langfristig in unsere heimischen Wälder zurückkehrt", erklärte Richard Zink von der Österreichischen Vogelwarte der Veterinärmedizinischen Universität Wien in einer Aussendung am Donnerstag. Seit Projektstart wurden 41 Habichtskäuze, die im Tiergarten Schönbrunn geschlüpft sind, wiederangesiedelt. "Wenn wir den Habichtskauz und seine Wälder schützen, schützen wir damit auch viele andere, weniger bekannte Tierarten, wie den Weißrückenspecht oder das Haselhuhn", unterstrich Iris Starnberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tiergarten.

Junger Kauz soll ab Herbst selbstständig sein

In Schönbrunn wurde erst im Februar eine neue Voliere für Habichtskäuze eröffnet. Das junge Brutpaar, das hier eingezogen ist, hat gleich im ersten Jahr für Nachwuchs gesorgt, der eben nun ausgewildert wird. Dies geschieht folgendermaßen: Anfangs wird das Jungtier noch in der Nähe des Auswilderungsplatzes bleiben und zugefüttert werden. Aber bis zum Herbst soll sich die kleine Eule zum erfolgreichen Mäusejäger entwickelt haben und selbstständig leben können. Ein Ring am Fuß sorgt dafür, dass sie die Projektmitarbeiter stets als "Schönbrunner" Kauz erkennen können. (APA, 12.8.2021)