Die Boote, mit denen Überfahrten versucht werden, sind oft unzureichend. Das Foto stammt von einer Kunstaktion in Berlin 2020.

Foto: imago/Martin Müller

Lille –Im Ärmelkanal sind erneut mehr als hundert Flüchtlinge in Seenot geraten, die in untauglichen Booten von Frankreich nach Großbritannien gelangen wollten. Insgesamt seien am Mittwoch 108 Menschen aus vier Booten gerettet worden, teilten die französischen Behörden am Abend mit. Einer der Migranten sei per Flugzeug ins Krankenhaus geflogen worden.

Die Zahl der Versuche von Flüchtlingen, den Ärmelkanal zu überqueren, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2020 waren mehr als 9500 Menschen nach Großbritannien übergesetzt oder hatten dies versucht – viermal so viele wie 2019.

Riskante Überfahrt

In diesem Jahr dürfte die Zahl nochmals deutlich steigen. Britischen Presseberichten zufolge liegt sie schon jetzt bei mehr als 10.000 Flüchtlingen. In der vergangenen Woche vermeldete die Regierung in London die Rekordzahl von 482 über den Ärmelkanal gekommenen Migranten an einem einzigen Tag.

Die Überfahrt ist aufgrund des starken Schiffsverkehrs und tückischer Strömungen riskant, oft sind die Boote der Flüchtlinge untauglich. (APA, red, 12.8.2021)