Da durfte er noch öffentliche Auftritte mit seiner Mama wahrnehmen: Prinz Andrew ist seit Ende 2019 von seinen Aufgaben zurückgetreten.

Foto: EPA / Neill Hall

Das Showbusiness ist ein anstrengender Ort. Wer es ganz nach oben schaffen will, muss oft Blut, Schweiß und Tränen investieren. Freundschaften bleiben auf der Strecke, in einigen Fällen auch die Moral. Einen Überblick bietet wie immer der "Prominente Platz".

Das Thema Duschen spaltet die Stars

Mindestens einmal täglich. Ja, auch im Homeoffice. Im Sommer oft auch zweimal am Tag. Und? Wie oft duschen Sie? Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Thema Duschen die Stars spalten wird. Ausgelöst hatten die Diskussion Ashton Kutcher und Mila Kunis. Sie erinnern sich: Sein größter Erfolg war, Demi Moores jüngerer Freund zu sein. Die beiden Schauspieler würden nicht jeden Tag duschen und auch ihre Kinder nur dann waschen, wenn man ihnen den Dreck ansehe, verkündete das Paar vergangene Woche. Schauspielkollegen Dax Shepard und Kristen Bell sahen sich genötigt, ihnen beizuspringen. Sie würden ihre Kinder erst waschen, wenn sie einen unangenehmen Geruch wahrnehmen. Ausgerechnet Jake Gyllenhaal musste der Diskussion noch seinen müffelnden Stempel aufdrücken und sagen, dass er Duschen nicht immer nötig findet.

Falls Sie beim Lesen dieser Aussagen ihren Mund angewidert verzogen haben: Andere Stars duschen regelmäßig. Ex-Wrestler und mittlerweile Schauspieler Dwayne Johnson tut es dreimal täglich, unter anderem nach seinem Monster-Workout. Schauspieler Jason Mamoa verrät keine genauen Badezeiten, sagt aber: "Ich dusche, vertraut mir." Das fällt beim "Aquaman"-Darsteller leicht.

Dass das Gossip-Business ein dreckiges ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Aber es überrascht doch, wie wörtlich manche das nehmen, wenn sie eine Schlagzeile wittern. Spannend ist diese Geschichte vor allem auch, wenn man bedenkt, wie sehr etwa Shepard und Bell darauf pochen, dass keine Fotos ihrer Kinder in den Medien gezeigt werden. Doch offenbar sehen sie kein Problem darin, der Welt zu verkünden, dass ihre Kinder auch mal müffeln. Es ist wirklich ein dreckiges Geschäft.

Bam Margera klagt gegen neuen "Jackass"-Film

Das Entertainmentgeschäft zerstört auch so manche Freundschaft oder zumindest das Bild, das wir davon hatten. Das zeigt gerade eindrucksvoll Bam Margera. Er verklagt die Macher von "Jackass Forever", darunter auch Johnny Knoxville. Sie erinnern sich: Margera und Knoxville waren Teil von "Jackass", einer Serie, die Männer damit berühmt machte, dass sie gefährlichen, ekelhaften und oft geschmacklosen Blödsinn vor der Kamera aufführten.

Was die Serie neben den Stunts selbst populär machte, war das Miteinander der Darsteller. Die Gruppe rund um Knoxville hatte den Charme einer Horde angetrunkener Jugendlicher, bei der einer "Halt mal kurz mein Bier!" sagt, um dann etwas so Bescheuertes zu machen, dass man noch Jahre später davon spricht.

Knapp zwanzig Jahre nach der Serie – wenn sie hier kurz die Augenbrauen hochziehen, wann die Zeit so schnell vergangen ist, sollten Sie sich wirklich um Ihre Altersvorsorge kümmern – soll nun ein letzter Film rund um die "Jackass"-Gang erscheinen. Dagegen klagt Margera. Er sagt, er sei unrechtmäßig von der Filmproduktion entlassen worden – wegen eines positiven Drogentests. Zur Erinnerung: Margera hatte in den vergangenen Jahren weniger mit jungenhaftem Charme als mit sehr erwachsenen Drogenproblemen Schlagzeilen gemacht. Knoxville äußerte sich zu Margeras Klage bisher nicht. In einem Interview im Mai sprach er aber über seinen ehemaligen Kollegen. "Ich will nicht in ein öffentliches Hin und Her mit Bam geraten", sagte er damals, "ich will einfach nur, dass es ihm besser geht."

Prinz Andrew, die Schande der britischen Monarchie

Während Bam Margera sich noch mit Waghalsigkeiten in Gefahr bringen musste, um ein Star zu werden, kommen andere berühmt zur Welt. Prinz Andrew ist etwa ist so ein Mensch. Eigentlich müsste der x-te Thronfolgerkandidat einfach nur die Füße stillhalten, ein bisschen freundlich lächeln, und er wäre der perfekte Royal. Doch das einfache, gute Leben reichte dem Prinzen nicht. Er machte jahrelang Party mit den Reichen und Berühmten – und verurteilten Sexualstraftätern wie Jeffrey Epstein. Bereits Ende 2019 ist der Prinz wegen des Skandals um Epstein von Aufgaben des britischen Königshauses zurückgetreten.

Doch sein vergangenes Verhalten hat auch in der Gegenwart Folgen. Virginia Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie als 17-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Giuffre hat in der vergangenen Woche deshalb eine Zivilklage gegen den Prinzen angestrengt. Nur zur Erinnerung: Der Prinz behauptet, die Frau nicht zu kennen. Es gibt jedoch ein Foto, das Prinz Andrew zeigt, wie er die junge Giuffre umarmt. Rechts im Bild ist Ghislaine Maxwell, Komplizin von Sexualstraftäter Epstein. Prinz Andrew hat das Bild in einem – übrigens katastrophalen – Interview 2019 als Fälschung bezeichnet.

Ein Prinz, gegen den wegen sexuellen Missbrauchs einer 17-Jährigen ermittelt wird. Ein Prinz, der mit verurteilten Sexualstraftätern feiert. Ein Prinz, der sich nun offenbar bei seiner Mama versteckt. Schlagzeilen, die nicht märchenhaft, sondern eher eine Schande für das britische Königshaus sind. Mal sehen, wie lange Prinz Andrew solche Nachrichten noch produzieren kann, ohne Konsequenzen für sein Verhalten zu kassieren.

Beyoncé, der bessere Karl May

Doch es gibt sie noch, die Royals, auf die man sich verlassen kann. Sie haben ihre Positionen aber nicht per Geburt, sondern dank harter Arbeit erhalten. Ein solcher Mensch ist Beyoncé, von ihren Fans nur Queen B genannt und für ihren Arbeitsethos bewundert. Geboren in Houston, Texas, ist sie mittlerweile Schauspielerin, Musikerin, Unternehmerin und nun auch Cowgirl. Für die September-Ausgabe der Zeitschrift "Harper's Bazaar" posiert die ehemalige Destiny's-Child-Sängerin in Outfits in Western-Optik. Das ist ein bisschen Werbung für ihre neue Modekollektion.

Es ist aber auch ein Bildungsauftrag. Im Interview selbst sagt Beyoncé, dass die neue Kollektion von schwarzen Cowboys inspiriert worden sei. Wenn Sie jetzt denken: "Schwarze Cowboys? Diese Political Correctness/Wokeness/'was auch immer gerade das Wort der Stunde für ungewohnte Darstellungen ist' treibt es echt zu weit", atmen Sie kurz durch. Es gab sie nämlich wirklich, die schwarzen Männer, die auf ihren Pferden in den Sonnenuntergang ritten und Kühe hüteten. Ende des 19. Jahrhunderts soll laut aktuellen Forschungsergebnissen etwa jeder vierte Cowboy schwarz gewesen sein. Ganz schön viele Männer, von denen Karl May uns nichts erzählt hat. Danke an Beyoncé, die hier Aufklärung leistet.

Oprah Winfrey ist vorsichtiger als Anthony Fauci

Apropos erfolgreiche Frauen: Oprah Winfrey ist mit Sicherheit eine davon. Seit ihrer Anfangszeit als Talkshow-Host ist sie einen weiten Weg gegangen und ist heute laut "Forbes" die reichste Entertainerin der Welt. Trotz ihres immensen Vermögens und ihrer Bekanntheit ist Winfrey noch nicht mit bestenfalls ignoranten Ansichten zur Corona-Pandemie aufgefallen. Stattdessen zeigt die Entertainerin in einem Video nun, dass sie eindeutig zur Fraktion "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" in Sachen Pandemie gehört.

Wer Winfrey besuchen möchte, muss nämlich zunächst mindestens fünf Tage in Quarantäne, auch wenn die Person geimpft ist. Darauf angesprochen, dass US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci der Meinung ist, dass Quarantäne bei Besuchen zwischen geimpften Personen nicht notwendig sei, sagt Winfrey: "Dr. Fauci kann tun, was Dr. Fauci tun möchte." In ihrem Haus gelten ihre Regeln und damit Quarantäne für Besucher. Eine Ausnahme macht Winfrey aber und zeigt damit einmal mehr, dass die Superreichen und -bekannten keinesfalls so sind wie wir: Wer mit dem Privatjet anreise, müsse sich nicht in Quarantäne begeben. (Ana Grujić, 13.8.2021)