Adi Hütter ist bei Gladbach der Trainer von Stefan Lainer.

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Borussia Mönchengladbach und Champion Bayern München eröffnen heute, Freitag (20.30 Uhr, live SAT 1 und Puls 24), die 59. Saison der deutschen Fußballbundesliga. Gleich im ersten Spiel ist Österreichs Beitrag groß. Gladbach wird von Adi Hütter gecoacht, Stefan Lainer spielt sicher, Hannes Wolf voraussichtlich.

Frage: Wie viele Zuschauer dürfen in die Stadien?

Antwort: Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von stabil unter 35 ist eine Auslastung von 50 Prozent erlaubt, mit einer Höchstgrenze von 25.000 Anhängern. Bei Werten über 35 greifen weitere Beschränkungen, allerdings werden auch hier vielerorts regionale Ausnahmegenehmigungen erteilt. Stadionbesucher müssen gemäß der Drei-G-Regel geimpft, genesen oder getestet sein. Einige Vereine, wie Köln, Dortmund oder Leverkusen, wenden die Zwei-G-Regel an: Geimpfte und Genesene werden bevorzugt. Ab dem dritten Spieltag soll es auch Tickets für Gästefans geben. In Österreich gibt es noch keine Einschränkungen, bei Einhaltung der Drei-G-Regel darf die jeweilige Kapazität voll genützt werden.

Frage: Sind Spielabsagen durch Corona zu befürchten?

Antwort: Selbstverständlich, wie auch in anderen Ländern Europas. Dies zeigt nicht zuletzt der Corona-Ausbruch bei Mainz unmittelbar vor Saisonstart. Nach vier Corona-Fällen, (u. a. Karim Onisiwo), darunter zwei Geimpfte, schickte das Gesundheitsamt alle ungeimpften und nichtgenesenen Spieler in Quarantäne. Insgesamt befinden sich elf Profis in häuslicher Isolation. Da der Kader der Rheinhessen gerade noch die für eine Partie vorgeschriebenen 16 Spieler umfasst, dürfte ihr Auftaktspiel am Sonntag gegen Leipzig planmäßig stattfinden. Das Beispiel zeigt auch, dass längst nicht alle Profis durchgeimpft sind. Die Klubs kommunizieren dazu keine offiziellen Zahlen. Detto in Österreich. Stuttgart-Legionär Sasa Kalajdzic wurde erneut positiv getestet, er fehlt gegen Greuther Fürth.

Frage: Wer ist Favorit?

Antwort: Da alle langweiligen Dinge zehn sind, ist wieder Bayern München, zuletzt neunmal in Serie Meister, der Gejagte. Doch der dünne Kader (David Alaba wechselte ablösefrei zu Real Madrid) nährt die Hoffnung der Konkurrenz. Borussia Dortmund und RB Leipzig mit Ex-Salzburg-Coach Jesse Marsch gelten als erste Herausforderer, sie dürften den Abstand verringert haben.

Frage: Wer steigt ab?

Antwort: Das weiß man spätestens nach 34 Runden. Die Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth und VfL Bochum dürften es schwer haben. Auch Arminia Bielefeld und Köln werden kaum Bäume ausreißen.

Frage: Was waren die spektakulärsten Transfers?

Antwort: Im Gegensatz zur englischen Premier League ist relativ wenig passiert. Die aufregendesten Wechsel gab es auf den Trainerbänken. Julian Nagelsmann kam für eine Rekordablöse von mehr als 20 Millionen Euro von Leipzig nach München, insgesamt tauschten sieben der besten acht Teams der Vorsaison ihren Coach aus. Auch die zwei Österreicher waren betroffen. Adi Hütter ging von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach (Ablöse 7,5 Millionen Euro), Oliver Glasner von Wolfsburg zu Frankfurt. Dortmund nahm durch den Abgang von Stürmer Jadon Sancho zu Manchester United 85 Millionen ein, Nachfolger Donyell Malen kostete rund 30 Millionen. Teuerster Neuzugang war Innenverteidiger Dayot Upamecano, den die Bayern für 42,5 Millionen Euro aus Leipzig holten. Das Transferfenster schließt aber erst am 31. August.

Frage: Wie steht Deutschland im Vergleich zu den anderen europäischen Topligen da?

Antwort: Wirtschaftlich passabel, sportlich hinkt man hinterher. Bayerns Trainer Nagelsmann sieht die Entwicklungen bei der europäischen Konkurrenz mit einiger Sorge. "Es besteht die Gefahr, abgehängt zu werden. Da reibe ich mir ab und an die Augen, was da in den letzten Wochen passiert. Ich weiß nicht genau, wie die das hinbekommen", sagte der 34-Jährige mit Blick auf einige Mega-Transfers bei Paris Saint-Germain, Manchester City, Manchester United oder Chelsea.

Frage: Wie viele ÖFB-Legionäre sind beschäftigt?

Antwort: Vorerst 26. Bei Bielefeld sind es gar vier (Patrick Wimmer, Manuel Prietl, Christian Gebauer, Alessandro Schöpf). Die restlichen 22 teilen sich so auf: Michael Gregoritsch (Augsburg), Christopher Trimmel (Union Berlin), Philipp Lienhart (Freiburg), Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker (Frankfurt), Christoph Baumgartner, Stefan Posch, Florian Grillitsch (Hoffenheim), Dejan Ljubicic, Florian Kainz, Louis Schaub (Köln), Konrad Laimer, Marcel Sabitzer (Leipzig), Julian Baumgartlinger (Leverkusen), David Nemeth, Karim Onisiwo, Kevin Stöger (Mainz), Stefan Lainer, Hannes Wolf (Gladbach), Sasa Kalajdzic (Stuttgart), Xaver Schlager, Pavao Pervan (Wolfsburg). Sabitzer könnte noch von Leipzig zu den Bayern wechseln, Spekulationen halten sich hartnäckig. (Christian Hackl, 13.8.2021)