Seit dem Unglück ist die Seilbahn geschlossen.

Foto: EPA/TINO ROMANO

Stresa – Nach dem Seilbahnunglück vom 23. Mai am Lago Maggiore in Norditalien mit 14 Todesopfern droht den Mitarbeitern der Seilbahn die Entlassung. Die Seilbahngesellschaft Funivia del Mottarone sei nicht in der Lage, den zehn Mitarbeitern die Löhne zu zahlen, warnten die Gewerkschaften nach einem Treffen mit den Regionalbehörden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Das Treffen wurde organisiert, um eine Lösung für die zehn Beschäftigten zu finden, die seit dem Unglück ohne Arbeit geblieben sind. Die Gewerkschaften befürchten, dass sie bald entlassen werden könnten.

Drei Projekte werden derzeit für den Neustart der Seilbahn besprochen, das Entwicklen der Pläne wird jedoch mehrere Monate beanspruchen. Das erste Projekt würde eine Finanzierung in Höhe von 30 Millionen Euro erfordern. Dabei soll die Seilbahn komplett durch eine Anlage mit modernerer Technik ersetzt werden.

Verschiedene Pläne im Gespräch

Ein zweiter Plan sieht eine Seilbahnverbindung zwischen Stresa und der Ortschaft Alpino vor. Dort sollen Touristen umsteigen und mit einer Zahnradbahn die Spitze des Mottarone-Bergs erreichen. Das würde Investitionen von rund 80 Millionen Euro erfordern. Die dritte Variante sieht eine Seilbahn mit einem neuen Abschnitt in Richtung der Ortschaft Omegna vor. Sie soll eine Verbindung zwischen dem Lago Maggiore und dem Orta-See schaffen.

Das Unglück am Lago Maggiore war offenbar durch die absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems ausgelöst worden. Es starben Familien, junge Paare und zwei Kinder. Ein fünfjähriger Bub ist der einzige Überlebende. Gegen neun Personen wurde bisher ermittelt, darunter gegen drei Mitarbeiter der Seilbahn Stresa-Mottarone. (APA, 12.8.2021)