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Ganze Häuser, Brücken und Straßen wurden von den Wassermassen weggeschwemmt.

Foto: AP

Ankara – Bei schweren Überschwemmungen in der türkischen Provinz Kastamonu am Schwarzen Meer sind mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Wasser und Geröll strömten durch die Straßen, Brücken wurden zerstört. Auch in den Provinzen Bartin und Sinop am Schwarzen Meer gab es nach heftigen Regenfällen Überschwemmungen.

Der staatliche Sender TRT berichtete zudem am Mittwoch, in Bartin habe ein Mensch mitten im Hochwasser einen Herzinfarkt erlitten und sei gestorben, eine weitere Person wurde vermisst. Nach Behördenangaben waren mehr als tausend Rettungskräfte im Einsatz. Mitarbeiter des Roten Halbmonds verteilten in den betroffenen nördlichen Regionen Lebensmittel und brachten mehr als 5.000 Betroffene in Studentenwohnheimen unter. Zudem musste ein Krankenhaus mit 45 Patienten evakuiert werden. In mindestens drei Dörfern fiel der Strom aus und Mobilfunknetze funktionierten in einigen der betroffenen Orte nicht. Ab dem morgigen Freitag sollten die Regenfälle nachlassen.

Straßen unter Wasser

Seit Dienstag stehen Teile der Provinzen Kastamonu, Bartin und Sinop unter Wasser: Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Schlammlawinen begruben Wege unter sich. Aufnahmen im Fernsehen und Onlinenetzwerken zeigten, wie das Wasser in einigen Städten bis auf die Höhe von Straßenschildern stieg. Rettungskräfte berichteten, dass das Wasser teilweise bis zu vier Meter hoch stand und ein mehr als 240 Kilometer langer Landstrich betroffen war.

Der Minister für Land- und Forstwirtschaft, Bekir Pakdemirli, hatte am Mittwoch gewarnt, dass die Gegend "einem Desaster, das wir seit 50 oder 100 Jahren nicht gesehen hatten", gegenüberstehe. In den gebirgigen Schwarzmeer-Regionen der Türkei kommt es in den Sommermonaten häufig zu heftigen Niederschlägen, die Hochwasser und Schlammlawinen auslösen. Erst im vergangenen Monat starben sechs Menschen bei Überschwemmungen in der nordöstlichen Provinz Rize.

Die Türkei wird derzeit von mehreren Naturkatastrophen erschüttert. Erst vor wenigen Tagen waren die verheerenden Bränden an der türkischen Mittelmeer- und Ägäisküste zumindest großteils unter Kontrolle gebracht worden, bei denen seit Ende Juli acht Menschen ums Leben kamen. (APA, 12.8.2021)