Menschenfreunde

Als die Menschen begannen, sesshaft zu werden und in Siedlungen zu leben, schlossen sich ihnen wildlebende Katzen an. Auf Zypern sollen Katzen schon vor 9500 Jahren in der Nähe von Menschen gelebt haben. Denn dort gab es immer genug zu fressen. Besonders verehrt wurden sie im alten Ägypten, wo eine Katzengöttin namens Bastet angebetet wurde. In Europa waren Katzen lange Zeit nur Nutztiere, um Mäuse und Ratten zu fangen. Im Mittelalter glaubte man sogar, dass Katzen Hexentiere seien und Unglück brächten. Zum kuscheligen Haustier wurden sie erst später.

Katzen haben sich schon vor vielen Jahrtausenden den Menschen angeschlossen.
Foto: Getty Images/iStockphoto Fotograf: maximkabb

Sag Miau!

Ihr Miauen ist übrigens eine spezielle Art, mit uns zu "reden". Wilde Katzen fauchen, knurren und schreien. Ganz besonders ist auch ihr Schnurren. Damit zeigen Katzen nicht nur, dass sie sich wohlfühlen. Es dient auch zur Beruhigung. Und Forscher vermuten, dass kranke Katzen durch Schnurren schneller gesund werden. Brüllen können nur Großkatzen wie Tiger und Löwen. Das liegt daran, dass ihre Zunge und ihr Kehlkopf anders geformt sind als bei Kleinkatzen.

Klein-, Großkatzen und ungewöhnliche Verwandte

Katzen sind fast auf der ganzen Welt verbreitet. Man teilt sie in zwei Gruppen ein: Großkatzen wie Tiger und Löwen und Kleinkatzen wie Luchse, Wildkatzen und Hauskatzen. Unsere heutigen Hauskatzen stammen vermutlich alle von der afrikanischen Falbkatze ab. Die kleinste Katzenart der Welt ist die Rostkatze. Sie lebt auf Sri Lanka, wird nur etwa 35 bis 48 Zentimeter lang und wiegt weniger als zwei Kilogramm. Der Tiger hingegen ist die größte Raubkatze der Erde. Der Sibirische Tiger kann sogar bis zu drei Meter lang und 300 Kilogramm schwer werden. Entfernte Verwandte von Katzen sind übrigens Hyänen, auch wenn sie eher Hunden ähnlich sehen. Sie zählen wie zum Beispiel auch Mangusten zu den sogenannten katzenartigen Tieren.

Kater Larry trägt sogar einen Titel: er ist Chief Mouser im Haus des britischen Premierministers.
Foto: Tolga AKMEN / AFP

Die Stars im Internet

Im Internet sind schon viele Katzen zu Stars geworden. Grumpy Cat wurde wegen ihres Gesichtsausdrucks berühmt – sie sah immer so aus, als wäre sie furchtbar grantig. Eine Instagram-Berühmtheit ist Choupette. Sie gehörte dem 2019 verstorbenen Designer Karl Lagerfeld. Auf ihrem Profil mit über 90.000 Followern sieht man Fotos aus ihrem Luxusleben. Die Katze mit den meisten Followern – nämlich 4,3 Millionen – ist Nala. Sie ist vor allem für ihre großen blauen Augen bekannt. Es gibt sogar Katzen, die es in die Politik geschafft haben. In der Ortschaft Talkeetna in Alaska war ein Kater namens Stubbs 20 Jahre lang Ehrenkatzenbürgermeister. Im Haus des Premierministers von Großbritannien gibt es sogar ein offizielles Katzenamt: Chief Mouser of the Cabinet Office, auf Deutsch Oberster Mäusefänger des Kabinetts. Der aktuelle Chief Mouser ist Kater Larry, er ist bereits zehn Jahre im Amt. (Birgit Riegler, 15.8.2021)