Noch ist Marcel Sabitzer (li.) ein Leipziger und Jesse Marsch (re.) sein Trainer.

Foto: imago images/Picture Point LE

Leipzig – Auf den ersten Titel muss RB Leipzig im deutschen Profifußball noch warten, das nun drohende Triple dürfte für die Sachsen hingegen ein bitteres werden. Nach Trainer Julian Nagelsmann und Abwehrchef Dayot Upamecano befindet sich mit Kapitän Marcel Sabitzer eine dritte zentrale Figur vor dem Sprung zu Bayern München – und das alles innerhalb weniger Monate.

Am Tag nach dem verpatzten Bundesliga-Start mit dem 0:1 in Mainz war Sabitzer beim Training als einziger Reservist des Vortags nicht zu sehen. Trainer Jesse Marsch begründete die Maßnahme am Montag mit leichten Adduktorenproblemen, schon am Dienstag soll der Kapitän wieder mittrainieren. Marsch hatte den Kapitän in Mainz zunächst auf der Bank gelassen und ihn erst nach mehr als einer Stunde eingewechselt. Er begründete das damit, dass er die Siegerelf vom 4:0 im Cup gegen Sandhausen nicht verändern wollte. Doch der alternativ zentral aufgebotene Tyler Adams hat nicht annähernd Standing und Qualität des Österreichers.

"Es ist relativ simpel: Er ist unser Spieler, und er hat gut trainiert jeden Tag. Ich glaube, er war auch gut auf dem Platz in der zweiten Halbzeit", sagte Marsch über Sabitzers Leistung. Die Frage an den Trainer aber hatte gelautet, ob der Profi seinen Wechselwunsch bereits geäußert habe und ob er bald für Gespräche mit einem anderen Klub freigestellt werde.

Übereinstimmende Berichte

Bei diesem anderen Klub handelt es sich übereinstimmenden Berichten zufolge um die Bayern, die ihrer Zentrale mit den DFB-Teamspielern Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller noch mehr Tiefe und Qualität verleihen könnten. Sabitzer, der in Leipzig noch einen Vertrag bis 2022 hat, würde als gesetzter Leipzig-Kapitän zu den Bayern wechseln und müsste sich bei seinem Ex-Coach Nagelsmann zunächst einmal in die Startelf spielen.

Leipzig andererseits würde ein Schlüsselspieler mit Abschlussfähigkeiten, gewissen Überraschungsmomenten und vor allem mentaler Stärke fehlen. "Wir sind beide reif genug und uns im Klaren darüber, dass sich die Situation ändern oder gleich bleiben kann", sagte Marsch der "Süddeutschen Zeitung". Für sein Team definierte er für diese Saison die Rolle des Jägers. Eines Jägers, der schon bald drei absolute Schlüsselfiguren in gerade einmal einem Sommer an den Gejagten abgegeben haben könnte. (APA, dpa, 16.8.2021)