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In Norwegen sind Stromtankstellen schon ein gewohnter Anblick.

Foto: Reuters/Matthias Rietschel

Norwegen gilt als europäischer Vorreiter bei der Elektromobilität. Nun erwägt die Regierung einen weiteren mutigen Schritt. Ab dem 1. Jänner 2022 sollen fast alle durch öffentliche Behörden gekauften Neuwagen elektrische Antriebe besitzen. Der Vorschlag wird mit einer dreimonatigen Frist für Konsultationen und Stellungnahmen versehen, bevor das Gesetz in Kraft treten kann.

Mehrzahl der Wagen bereits elektrisch

Sollte die Regelung tatsächlich übernommen werden, dürfen Behörden ab Anfang 2022 nur noch elektrische Pkws, Kleintransporter und Stadtbusse erwerben. Jedoch gibt es dabei auch zwei Ausnahmen. Laut der Mitteilung des norwegischen E-Auto-Verbands Elbil sind Fahrzeuge ausgenommen, die mehr Reichweite benötigen, als sie derzeit E-Fahrzeuge bieten können.

"Die Klimaemissionen sind unter dieser Regierung zurückgegangen, und das wird auch weiterhin so bleiben. Der Verkehrssektor ist für ein Drittel der norwegischen Emissionen verantwortlich, und diese sollen bis 2030 halbiert werden. Die Regierung unternimmt nun einen wichtigen Schritt, der uns helfen wird, dieses Ziel zu erreichen, nämlich die Einführung von Nullemissionsanforderungen für alle vom öffentlichen Sektor gekauften Pkws, Kleintransporter und Stadtbusse", wird Verkehrsminister Knut Arild Hareide von der christlichen Partei KrF zitiert.

Europameister

Norwegen ist der Europameister bei der E-Mobilität. Im laufenden Jahr kamen laut einer Mitteilung der Straßeninformationsbehörde OFV 54.801 Elektroautos neu auf die Straße. Das entspricht einem Marktanteil von 58 Prozent. Im Juli machten die Verkäufe von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen in Norwegen fast 85 Prozent aller Neuzulassungen aus, angeführt vom Ford Mustang Mach-E. Doch die Regierung will die Prozentzahl erhöhen, um die CO2-Emission bis 2030 zu halbieren. Norwegen ist gleichzeitig der siebentgrößte Ölproduzent der Welt. (red, 16.8.2021)