Eine neue Version beseitigt einige Kritikpunkte an der offiziellen "Grüner Pass"-App. Entwickelt wird diese vom Bundesrechenzentrum, in Auftrag gegeben wurde sie vom österreichischen Gesundheitsministerium.

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Über einen Mangel an Feedback können sich die Entwickler der "Grüner Pass"-App wahrlich nicht beschweren. Zuerst war es das Fehlen einer Android-App, das für Aufregung sorgte, dann der Umstand, dass viele den Sinn der App schlicht nicht verstanden, vor einigen Wochen wurde dies dann auch noch mit einer Diskussion über vermeintliche Sicherheitsdefizite garniert. Mit einer neuen Version räumt das für die Entwicklung zuständige Bundesrechenzentrum nun weitere Kritikpunkte aus und nennt in diesem Zug auch erstmals Zahlen.

Englisch ist eine wichtige Sprache

Die vor kurzem veröffentlichte Version 2.0 der offiziellen "Grüner Pass"-App widmet sich vor allem zwei Themen. Da wäre einerseits, dass die App nun auch in englischer Sprache verfügbar ist, was die Nützlichkeit gerade auf Reisen deutlich erhöhen sollte und auch den Kreis der potentiellen Nutzer erhöht. Andererseits widmet man sich aber auch der einleitend schon kurz angerissenen Sicherheitskritik, was konkret heißt: Das Zertifikat wird beim Import nun auch auf seine Gültigkeit überprüft, zudem wird der aktuelle Drei-G-Status – also ob man geimpft, getestet oder genesen ist – deutlich sichtbar in der App ausgewiesen.

Das Fehlen dieser Validierung sorgte Mitte Juli für einiges Aufsehen, wurde dies doch als grobe Sicherheitslücke dargestellt. Diese Einschätzung entspringt aber weitgehend einem Missverständnis darüber, wie der grüne Pass funktioniert: Eine zuverlässige Aussage über die Validität des Zertifikats gibt es nämlich ohnehin nur dann, wenn der dafür gedachte, digital signierte QR-Code über eine zweite App – in Österreich Greencheck genannt – geprüft wird. Das gesamte System ist auf diese Trennung von Zertifikat und Überprüfung ausgelegt, um eine Manipulation durch die Nutzer zu verhindern.

Rein zu Informationszwecken

Daran hat sich auch mit dem aktuellen Update nichts geändert, wie die Entwickler betonen. Die Validierung der Signatur sei nur als Hilfe für die Nutzer selbst gedacht, damit diese also gleich selbst sehen, ob ihr Zertifikat noch gültig ist – also welchen Drei-G-Status sie gerade haben. Eine Überprüfung für Eintrittstest sollte hingegen weiterhin in Kombination mit der Greencheck-App erfolgen. Apropos: Nach einer Web- und einer iOS-Version soll diese in Kürze auch für Android verfügbar sein, heißt es. Die App sei schon an Google geschickt worden und wartet jetzt nur mehr auf die Freigabe im Play Store.

Downloads

Parallel dazu gibt es erstmals Download-Zahlen zur App: Bisher soll die "Grüner Pass"-App mehr als 2,5 Millionen Mal installiert worden sein. Alleine aus dem Play Store wurde die App demnach schon 1,4 Millionen Mal heruntergeladen, dazu kommen auf Android-Seite noch einmal 80.000 Downloads aus der Huawei App Gallery. Auf iPhone-User entfallen dann noch 1,1 Millionen Downloads.

Die Version 2.0 der "Grüner Pass"-App wird seit kurzem als Update an alle Nutzer des Programms ausgeliefert, sowohl unter Android als auch unter iOS. (Andreas Proschofsky, 17.8.2021)