Der CSU-Vorsitzende Markus Söder sprach am Donnerstag von einem Trend, der "dramatisch" sei.

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Berlin/München – Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hat am Donnerstag bei einer Präsidiumssitzung seiner Partei Alarm geschlagen. Anlass sind schlechte Umfragewerte der Union aus CDU und der bayerischen Schwesterpartei CSU vor der kommenden Bundestagswahl in Deutschland. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen.

Laut einer neuen Umfrage habe die Union nur noch einen Prozentpunkt Vorsprung gegenüber der SPD. Söder sprach den Angaben zufolge von einem Trend, der "dramatisch" sei. Es sei nicht sicher, wie es weitergehe. Nach der Wahl bestehe die Gefahr einer Ampelkoalition (SPD, FDP und Grüne) oder eines Linksbündnisses.

Der CDU-Vorsitzende und gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Armin Laschet, hatte erst am Mittwoch trotz bröckelnder Umfragewerte gesagt, er sehe keinen Anlass, auf seine Kandidatur für die Wahl am 26. September zu verzichten. Laschet hatte sich in einem kurzen, aber harten Kampf um die Kanzlerkandidatur gegen Söder durchgesetzt – obwohl dieser damals bessere Umfragewerte aufwies. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt nach fast 16 Jahren an der Spitze nicht mehr an.

Am Donnerstag war eine Umfrage des Instituts Kantar veröffentlicht worden, der zufolge die Union bei 22 Prozent liegt, dicht gefolgt von der SPD mit 21 Prozent. "Man kann es drehen, aber leicht ist es nicht", wurde Söder zitiert. Er selbst helfe gerne und bekomme aus ganz Deutschland Aufforderungen, mehr zu tun. (APA, 19.8.2021)