Jeder Entwickler träumt von einer guten Store-Positionierung. Mit noch mehr Spielen wird das wahrscheinlich noch schwieriger.

Foto: Epic

Veröffentlicht man als Entwickler auf Onlineplattformen wie Apple oder dem Epic Games Store seine eigenen Spiele, sind da meist viele technische und bürokratische Hürden zu nehmen. Epic will manche dieser Hürden jetzt beseitigen, zumindest in einer ersten Beta-Phase.

Schneller zum Erfolg

Epic wirbt auf seiner Website mit 58 Millionen aktiven Benutzern in seinem Store, die potenziell das Spiel des kleinen Entwicklers entdecken könnten. Bisher war der Weg auf den Onlinemarktplatz ein steiniger. In einem manuellen Verfahren mussten alle Schritte bis zur Veröffentlichung vom Epic-Team freigegeben werden. Diese Schritte sollen jetzt verstärkt automatisiert werden, damit der Prozess schneller und einfacher für alle Beteiligten wird. Für das eben angelaufene Beta-Programm anmelden kann sich jeder Entwickler oder Publisher. Epic entscheidet dann, ob man freigeschaltet wird.

Als für den Store unzulässig führt Epic Pornografie, intolerante oder diskriminierende Inhalte, illegale Inhalte, urheberrechtsverletzende Inhalte und irreführende Inhalte, etwa Malware, an. Die Beta soll dafür sorgen, dass die Funktionalität der neuen Prozesse ausreichend getestet wird, um sich so für den offiziellen Start zu rüsten. Im Zuge der Beta will man auch bereits erschienene Spiele rückwirkend auf die aufgezählten Kriterien prüfen und bei Verstößen aus dem Store löschen.

Spieleflut

Als Resultat dieser Automatisierung verspricht Epic einen noch schneller wachsenden Onlinemarktplatz. Für viele ist dieser heute schon unübersichtlich, das neue Verfahren könnte dafür sorgen, dass man als Spieleentwickler noch leichter übersehen wird und in der Flut an neuen Spielen untergeht. Ob sich nach der Umstellung auf das neue System der Store in seinem Erscheinen ändern wird, um das abzufangen, ist nicht bekannt.

Ungeklärt ist auch die Frage, ob für die Entwickler künftig zusätzliche Gebühren anfallen werden. Beim großen Konkurrenten Steam kann man bereits via Steam Direct selbst Spiele veröffentlichen und zahlt dafür 86 Euro. Eine Prüfung der Inhalte findet dort allerdings nicht statt, was immer wieder zu kleinen und großen Skandalen führt. Spiele wie "Rape Day", ein Vergewaltigungsspiel, zahlreiche Plagiate und nicht wenige den Holocaust verharmlosende Spiele wurden so erst nach Protesten der Community wieder von Steam entfernt. (aam, 19.8.2021)