Bis Donnerstag wird am Berliner Charité gestreikt.

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An den landeseigenen Krankenhäusern Vivantes und Charité in Berlin haben Montagfrüh Pflegekräfte und weitere Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik soll bis Donnerstag sechs Uhr dauern, berichtet "Der Spiegel". Nach dem Applaus der Corona-Pandemie fordern die Klinik-Angestellten unter anderem einen Tarifvertrag über bessere Personalquoten.

Bis Mittag seien noch weitere Gespräche über eine Notdienstvereinbarung mit den beiden Kliniken geplant, sagte die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Ver.di, Meike Jäger, im RBB-Inforadio. "Wir haben natürlich ein Interesse, diese Notdienstvereinbarung so abzuschließen, dass das Streikrecht der Beschäftigten auch gewahrt bleibt." Auf der Homepage der Charité heißt es, man sei bemüht, mögliche Einschränkungen für Patienten zu vermeiden. Betroffene werden so frühzeitig wie möglich informiert.

Mehr Pflegekräfte, bessere Bedingungen

Die Gewerkschaft fordert einen "Entlastungstarifvertrag": einen fixen Schlüssel für mehr Pflegekräfte. Zudem solle etwa für das Reinigungs- und Küchenpersonal, das über Vivantes-Tochterfirmen angestellt ist, der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gelten. Bis zu 800 Euro mehr Monatslohn kann das im Einzelfall bedeuten. Allerdings koste das Vivantes bis zu 35 Millionen im Jahr, so der Vorstand, die verschuldete Klinikkette könne sich das nicht leisten.

Die Beschäftigten fordern auch Regelungen zum Belastungsausgleich für den Fall, dass die tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden. Außerdem wollen Angestellte von Vivantes-Tochterunternehmen den vollen Tariflohn des öffentlichen Dienstes erhalten. (red, 23.8.2021)